Bei einem Doppelanschlag in der Nähe des afghanischen Parlaments in Kabul sind am Dienstag mindestens 21 Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden. Die meisten der Opfer sind Zivilisten, darunter viele Parlamentsmitarbeiter.
Das sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte der Nachrichtenagentur AFP. Die Zahl der Verletzten gab er mit 45 an. Medien berichteten hingegen von bis zu 50 Todesopfern.
Nach Angaben aus Sicherheitskreisen und von einem Augenzeugen wurden die beiden Explosionen durch einen Selbstmordattentäter und eine Autobombe ausgelöst. Als nach der ersten Explosion Sicherheitskräfte angekommen seien, sei der zweite Sprengsatz in einem Fahrzeug explodiert, sagte der Leiter der Bezirkspolizei, Ahmad Wali Saburi. Möglicherweise sei ein drittes Fahrzeug voller Sprengstoff unterwegs.
Der Doppelanschlag erfolgte gegen 17.00 Uhr Ortszeit - zu der Zeit gehen in Kabul viele Verwaltungsangestellte nach Hause. Das afghanische Parlament befindet sich auf einer wichtigen Verkehrsachse.
Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu der Tat. Per Kurznachrichtendienst Twitter liess der Sprecher der Islamisten, Sabiullah Mudschahid, verlauten, das Ziel des Anschlags sei ein Minibus des afghanischen Geheimdienstes NDS gewesen. Man habe «zahlreiche Feinde» getötet. (sda/dpa/afp)