Popstar Prince hat kein Testament hinterlassen. Dies geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Antrag seiner Schwester Tyka Nelson an ein Gericht im US-Bundesstaat Minnesota hervor. Darin bittet sie um die Einsetzung eines Vermögensverwalters.
Der Musiker, Komponist und Produzent hat nach Schätzungen ein Vermögen im Wert von hunderten Millionen Dollar hinterlassen. Hinzu kommt eine hohe Zahl unveröffentlicher Songs.
«Mir ist die Existenz eines Testaments nicht bekannt, und ich habe keinen Grund anzunehmen, dass der Verstorbene in irgendeiner Form testamentarische Dokumente erstellt hat», schrieb Nelson in ihrem Antrag an das Gericht im Verwaltungsbezirk Carver County. Dort liegt Princes Anwesen Paisley Park.
Prince hatte sich nie klar dazu geäussert, ob er seine vielen unveröffentlichten Songs jemals noch publizieren wollte oder nicht. Allerdings sagte er in einem erst posthum veröffentlichten Interview mit dem Magazin «Rolling Stone», er habe den Musiklabels nie «die besten Songs» gegeben. «Es gibt Songs im Tresor, die niemand je gehört hat» - darunter mehrere unveröffentlichte Alben.
Suche nach Erben
Seine Schwester möchte nun, dass die Tochterfirma einer örtlichen Bank die Vermögensverwaltung übernimmt. Sie führt an, dass diese Bank über einige Jahre hinweg finanzielle Dienstleistungen für ihren Bruder erbracht habe. Nelson teilte zugleich mit, dass Nachforschungen nach einem möglichen Erben des Popstars begonnen hätten.
Prince starb unverheiratet, zwei Ehen gingen in die Brüche. Mit seiner ersten Frau, seiner Background-Sängerin Mayte Garcia, hatte er einen Sohn, der wenige Tage nach der Geburt am sogenannten Pfeiffer-Syndrom starb. Ausser seiner Schwester hinterlässt er auch keine weiteren Geschwister. Die Eltern sind verstorben.
Der Musiker war am Donnerstag im Alter von 57 Jahren völlig überraschend in Paisley Park gestorben. Die Todesursache ist weiter unklar. Er brachte insgesamt 39 Studioalben heraus und verkaufte mehr als hundert Millionen Platten. (sda/afp)