Knapp einen Monat nach seiner Festnahme ist im Sudan der Oppositionsführer Sadik al-Mahdi wieder auf freien Fuss gesetzt worden. Der Chef der oppositionellen Umma-Partei zeigte sich seinen Anhängern am Parteisitz in Omdurman, der Zwillingsstadt der Hauptstadt Khartum. Al-Mahdi war am 17. Mai festgenommen worden, weil er eine paramilitärische Einheit beschuldigt hatte, in der westsudanesischen Krisenregion Darfur Zivilisten vergewaltigt und anderweitig misshandelt zu haben.
Dem Oppositionsführer und früheren Regierungschef drohte wegen Hochverrats die Todesstrafe. Zunächst blieb unklar, ob die gegen ihn erhobenen Vorwürfe fallengelassen wurden oder nicht. Die Umma-Partei hatte nach der Festnahme ihres Vorsitzenden den Dialog mit der Regierung von Staatschef Omar al-Baschir aufgekündigt. Die Festnahme al-Mahdis hatte international Proteste ausgelöst. Al-Baschir war vor einem Vierteljahrhundert in einem von Islamisten gestützten Putsch im Sudan an die Macht gekommen. (dwi/sda/afp)