Joe Biden ist nur noch bis am Freitag Vizepräsident der USA - danach übernimmt die Trump-Administration das Ruder. Am Donnerstag verteidigte Biden am WEF noch einmal die liberale Weltordnung. Scharfe Kritik richtete er in diesem Zusammenhang an die Adresse Russlands.
«Russland nutzt jedes verfügbare Mittel, um gegen das europäische Projekt vorzugehen», sagte Biden am Mittwoch auf dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos.
Kremlchef Wladimir Putin wolle zu einer Politik der Einflusssphären zurückkehren. Dazu stachele er Gewalt in anderen Ländern an und unterstütze Separatisten etwa in der Ostukraine, sagte Biden. Putin nutze Energie und Korruption als Waffen, stärke undemokratische Kräfte mithilfe von Propaganda. Damit sollten «Jahrzehnte des Fortschritts» zerstört werden.
Mit Blick auf bevorstehende Wahlen in der EU sagte Biden: «Wir müssen mit weiteren Versuchen rechnen, sich in den demokratischen Prozess einzumischen. Es wird wieder passieren.» Putin habe eine andere Vorstellung von der Zukunft, demnach sich schwächere Nationen fügen müssten.
Biden bekräftigte die «heilige Verpflichtung» zur Bündnistreue mit den Nato-Partnern. Es gelte, den Kampf gegen Cyberterrorismus und Falschnachrichten zu stärken. Mit Blick auf Herausforderungen wie soziale Ungleichheit und den Aufstieg von Populisten sagte Biden: «Lösungen hängen nicht von Washington alleine ab.» (sda/dpa)