Argentinien will im Schuldenstreit erstmals Gespräche mit US-Hedgefonds aufnehmen und damit die drohende Staatspleite abwenden. Eine Anwältin der Regierung erklärte am Mittwoch vor einem US-Bundesgericht, Regierungsvertreter würden nächste Woche in die USA reisen.
Hintergrund ist der Streit mit den Hedgefonds NML Capital des Milliardärs Paul Singer und Aurelius Capital. Diese hatten sich 2005 und 2010 nicht an den Schuldenschnitten Argentiniens beteiligt, sondern eine komplette Auszahlung ihrer Anleihen verlangt.
Das Oberste Gericht der USA hatte am Montag ein Urteil der Vorinstanz bestätigt, das Argentinien zur Gleichbehandlung seiner Gläubiger verpflichtet. Damit müssten 1,3 Milliarden Dollar an die Fonds gezahlt werden. Fliesst das Geld nicht, wird dies als Zahlungsausfall gewertet.
Der Streit wird vor US-Gerichten ausgefochten, weil die Staatsanleihen damals in Dollar unter amerikanischem Recht begeben worden waren. Argentinien hatte sich 2001/02 für zahlungsunfähig erklärt und Auslandsschulden im Volumen von rund 100 Milliarden Dollar nicht mehr bedient. (aeg/sda)