Das Flüchtlingsdrama an der griechisch-mazedonischen Grenze dauert an. Griechische Medien berichteten, die mazedonische Seite habe die Grenze auch für Güterzüge geschlossen.
Gerüchte machten die Runde, wonach die Grenze für alle Flüchtlinge geschlossen worden sei. Eine Erklärung aus offiziellen Quellen lag zunächst nicht vor. «Bislang ist niemand (kein Flüchtling) und kein Zug rüber gekommen», berichtete ein Reporter aus Idomeni.
Am Montagmorgen warteten nach Schätzungen von Hilfsorganisationen mehr als 13'000 Menschen auf eine Gelegenheit, nach Mazedonien zu gelangen.
Der stellvertretende griechische Verteidigungsminister Dimitris Vitsas dringt derweil auf eine Entlastung des völlig überfüllten Flüchtlingslagers von Idomeni.
«Auch wenn 500 Menschen täglich weiterreisen dürfen, müssen die anderen in Aufnahmelager untergebracht werden, die weiter hinter der Grenze liegen», sagte Vitsas dem Nachrichtensender Skai. Griechische Medien interpretierten diese Aussage als Ankündigung einer bevorstehenden Evakuierungsaktion. Vitsas ist auch Chef des griechischen Migrations-Krisenstabes.
Über 8000 Migranten haben Griechenland erreicht
Seit Monatsbeginn haben nach UNO-Angaben 8782 Migranten von der Türkei aus auf griechische Inseln übergesetzt. Dies ergab sich aus einer Statistik des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), die am Montag veröffentlicht wurde.
Die Zahl der Ankömmlinge liegt damit bereits höher als die aus dem März 2015. In dem Monat waren 7874 Migranten auf den griechischen Inseln im Osten der Ägäis angekommen. Der Grossteil der Migranten will in weitere europäische Länder weiterreisen. (sda/dpa)