Mit einer symbolischen Putzaktion hat die SBB am Donnerstag im Bahnhof Olten SO auf die Problematik der Abfälle entlang der Geleise aufmerksam gemacht. SBB-Chef Andreas Meyer höchstpersönlich griff zur Zange und sammelte achtlos auf die Schienen geworfenen Müll ein.
Die Sauberkeit sei eine der Hauptfaktoren bei den SBB-Kunden, sagte Meyer in Olten vor den Medien. Die SBB erhielten bei Kundenumfragen in Sachen Sauberkeit stets gute Werte. Die Sauberkeit ist der SBB auch etwas wert. 160 Millionen Franken jährlich wendet das Bahnunternehmen dafür auf.
Trotz einem CleanUp Day im September, einer Antilittering-Kampagne im Oktober und vielen in Bahnhöfen aufgestellten Abfallboxen ist der SBB-Chef aber noch nicht restlos zufrieden mit der Sauberkeit.
Er ärgere sich vor allem über die achtlos auf die Schienen geworfenen Zigarettenstummel, sagte er vor der Putzaktion. Die Entfernung dieses Abfalls koste die SBB jedes Jahr 3 bis 4 Millionen Franken.
Dann fasste Meyer, im orangen Arbeitsgewand und mit Helm, eine Abfallzange und begann einen Teil von Gleis 4 im Bahnhof Olten vom Unrat zu befreien. Schnell musste er dann aber feststellen, dass die Entfernung der Zigarettenstummel mit den Abfallgreifern ein schwieriges Unterfangen ist.
Später bediente Meyer dann einen Staubsauger, wie er seit rund einem Jahr zum Entfernen der Zigarettenstummel zum Einsatz kommt. Auch diese Art von Abfallentfernung ist im Gleisschotter ein Unterfangen, das Geschicklichkeit braucht.
Bei der Putzaktion dabei war auch SBB-Lokführer Hansruedi Dolder, der mit einem Mail an seinen obersten Chef die Bahnhofputzete ausgelöst hatte. Wenn er auf dem SBB-Schienennetz unterwegs sei, werde von Jahr zur Jahr immer mehr Abfall sichtbar, sagte er. (sda)