Tote und Verletzte durch Schüsse auf Strassburger Weihnachtsmarkt

Tote und Verletzte durch Schüsse auf Strassburger Weihnachtsmarkt

11.12.2018, 22:2811.12.2018, 22:28

Ein Unbekannter hat am Dienstagabend auf dem Strassburger Weihnachtsmarkt das Feuer eröffnet und zwei Menschen getötet. Elf weitere wurden verletzt. Die Polizei geht von einem terroristischen Hintergrund aus. Soldaten schossen später den Täter an.

Bei der Verfolgung des flüchtigen Verdächtigen sei es zu einem Feuergefecht bekommen, teilte die Polizei mit. Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron schickte Innenminister Christophe Castaner in die elsässische Metropole. Castaner sagte am Abend, der Täter sei identifiziert und der Polizei wegen - nicht näher bezeichneter - krimineller Aktivitäten bekannt.

Zu den Hintergründen der Schiesserei lagen zunächst keine Angaben vor. Unklar war, ob ein terroristisches Motiv im Spiel war. Der Strassburger Weihnachtsmarkt ist einer der ältesten und grössten in Europa. Er zieht viele Besucher in die elsässische Stadt.

Nach den Schüssen auf dem Weihnachtsmarkt riegelte die Polizei auch das Gebäude des Europäischen Parlaments in Strassburg ab. Dort finden in dieser Woche Plenarsitzungen des Parlaments statt, hunderte Abgeordnete und ihre Mitarbeiter halten sich deshalb in der Stadt auf. Wegen der polizeilichen Absperrung konnten Parlamentarier, Mitarbeiter und Journalisten das Gebäude am Abend zunächst nicht verlassen.

Verstärkt bewacht

Der Strassburger Weihnachtsmarkt ist einer der ältesten und grössten in Europa. Nach Angaben der Stadt gibt auf dem Markt in der historischen Innenstadt rund 300 Buden. Der Markt zieht viele Besucher in die elsässische Stadt. Er gilt seit längerem als potenzielles Ziel für eine Terrorangriff und wird deswegen verstärkt von der Polizei bewacht.

Täglich sind rund 300 Polizisten und 160 private Wachleute auf dem Weihnachtsmarkt im Einsatz. Die Zufahrt für Autos ist drastisch eingeschränkt, Betonblöcke sollen Auto-Attentäter abhalten.

«Die Terrorgefahr ist sehr hoch», hatte Frankreichs Innenstaatsekretär Laurent Nuñez im November bei einem Besuch zu Beginn des Strassburger Weihnachtsmarkts gesagt. «Die Vorkehrungen sind getroffen, um dieses für Strassburg und Frankreich so wichtige Ereignis mit seinen vielen Besuchern aus aller Welt zu sichern.»

Frankreich ist in der Vergangenheit von einer Welle islamistischen Terrors überzogen worden. Dort gilt seit längerem eine stark erhöhte Alarmbereitschaft. Seit Anfang 2015 starben rund 240 Menschen bei Anschlägen. Allein bei der folgenschwersten Attentatswelle kamen im November 2015 130 Menschen in Paris ums Leben. (sda/afp/dpa/reu)

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