Grossbrand: Mehr als 70 Tote und 200 Verletzte bei Tempelbrand in Indien

Grossbrand: Mehr als 70 Tote und 200 Verletzte bei Tempelbrand in Indien

10.04.2016, 08:28

Bei massiven Explosionen von Feuerwerkskörpern vor einem Tempel in Indien sind Dutzende Menschen in den Tod gerissen worden. Nach Polizeiangaben wurden mindestens 76 Menschen getötet und mehr als 200 Menschen verletzt.

Das Feuer brach gegen 3.30 Uhr morgens bei der Feier des hinduistischen Neujahrsfests Vishu in Kerala aus. Wegen des Festivals hatten sich nach Angaben des Nachrichtensenders NDTV zwischen 10'000 und 15'000 Menschen an dem Tempel versammelt, um das Spektakel zu verfolgen.

Ein Funken sei offensichtlich auf einen Stapel von unsicher gelagerten Feuerwerkskörpern gefallen und habe so den Brand ausgelöst, berichtete NDTV weiter. Lokale Sender zeigten Bilder von lodernden Flammen und zahlreiche Explosionen hinter Palmen. Am Morgen war das Feuer nach einigen Stunden unter Kontrolle gebracht, sagte ein Polizeisprecher.

Mitarbeiter des Tempels erklärten gegenüber lokalen Medien, es habe die Erlaubnis gegeben, Feuerwerkskörper zu zünden. Solche Spektakel werden bei den Neujahrsfeiern im Süden des Landes oft organisiert. Der Innenminister des Bundesstaates, Ramesh Chennithala, kündigte eine staatliche Untersuchung des Unglücks an.

Weitere Tote befürchtet

Als ein Betongebäude, in dem Raketen gelagert wurden, in die Luft flog, habe der Boden gebebt, sagte der Augenzeuge Lallu S. Pilla der Nachrichtenagentur IANS. «Es herrschte absolutes Chaos und Betonstücke lagen überall verstreut, manche sogar in 500 Metern Entfernung am Taxistand.»

Die Polizei befürchtet weitere Tote, die noch unter den Trümmern des eingestürzten Gebäudes liegen könnten. Die Verletzten seien in zehn verschiedene Spitäler gebracht worden.

Premierminister Narendra Modi erklärte auf Twitter, er mache sich auf dem Weg zur Unfallstelle. «Das Feuer in Kollam ist herzzerreissend und der Schock nicht in Worte zu fassen. Meine Gedanken sind bei den Familien der Verstorbenen und ich bete für die Verletzten», schrieb er. (sda/dpa/afp)

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