Die Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust hat an der Türe des SBB-Wagens, in die ein Bahnmitarbeiter eingeklemmt und mitgeschleift wurde, Mängel festgestellt. Der Einklemmschutz der Türe funktionierte nicht.
Deshalb blieb gemäss Sust die Schliesskraft der Türe erhalten, wie die Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) am Mittwoch in ihrem Zwischenbericht mitteilte. Der Mann wurde mitgeschleift und kam dabei ums Leben.
Eine lose Verbindung beim Druckwellenschalter der Türe 4 des betroffenen Wagens hatte zur Folge, dass die Schliesskraft der Türe nicht abgebaut wurde, wenn sie auf ein Hindernis traf. Damit war der Einklemmschutz nicht wirksam.
Der Sensor «Türe zu 98 Prozent geschlossen» soll systembedingt die Einklemmschutzfunktion kurz vor den Endschliessung der Türe deaktivieren. Gemäss Untersuchung spricht der Sensor nicht immer an der gleichen Position an. Dies bedeutet, dass der Einklemmschutz bereits vor 98 Prozent des Schliessvorgangs abgeschaltet wird. In diesem Zustand kann ein Gegenstand von einer bestimmten Grösse eingeklemmt werden, ohne dass ein Druckabbau erfolgt.
Das genaue Zusammenspiel zwischen den Mängeln und dem Unfall wird die Sust in ihrem Schlussbericht darlegen. Sie empfiehlt dem Bundesamt für Verkehr, den Fahrzeughalter aufzufordern, das heutige System für die Inaktivschaltung des Einklemmschutzes auf dem EW IV durch ein zuverlässiges System zu ersetzen. (sda)