In Israel sind erneut tausende Menschen wegen eines umstrittenen Gasgeschäfts mit dem US-Energieriesen Noble Energy auf die Strasse gegangen. In Tel Aviv, Beerscheba und anderen Städten fanden am Samstagabend Protestaktionen statt.
Der Protest richtete sich gegen die Vereinbarung mit dem Konsortium aus Noble Energy und der israelischen Delek-Gruppe. Die Demonstranten verurteilten das Abkommen, das sie als «Geschenk» an die Unternehmen bezeichneten. Bereits vor zwei Wochen hatten tausende Menschen gegen den «Gasdiebstahl» protestiert.
Das Konsortium fördert seit 2013 Gas aus dem grossen Feld Tamar, das 80 Kilometer vor der Küste bei Haifa liegt. Das von Regierung und Parlament gebilligte Abkommen überträgt diesen Unternehmen auch die im Anschluss vorgesehene Ausbeutung des neu entdeckten und noch ergiebigeren Gasvorkommens Leviathan.
In Israel befürchten Opposition, Wettbewerbshüter und Verbraucherschützer, dass wesentliche Fördermengen für den Export abgezweigt und die Gaspreise in Israel künstlich hochgehalten werden.
Die Vereinbarung muss noch den Wirtschaftsausschuss des Parlaments passieren, bevor sie in Kraft tritt. Um dies zu verhindern, wollen die Gegner des Projekts das Abkommen laut Medienberichten aber vor dem Obersten Gerichtshof anfechten. (sda/afp)