Basler Pharmakonzern Roche stellt sich auf Übergangsjahr ein

Basler Pharmakonzern Roche stellt sich auf Übergangsjahr ein

01.02.2018, 18:00

Neue Medikamente sind bei Roche erst im Kommen, für gestandene Kassenschlager läuft der Patentschutz aus. Der Basler Pharmakonzern bleibt für das laufende Jahr eher vorsichtig. Helfen soll die US-Steuerreform.

Roche steckt in einer Übergangsphase. Im vergangenen Jahr erfüllte der Konzern zwar die eigenen Ziele, blieb aber teils hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Auch für 2018 hat Konzernchef Severin Schwan die Messlatte vorsorglich nicht allzu hoch angesetzt.

Das Unternehmen steht vor dem Problem, dass der Patentschutz für wichtige Medikamente ausgelaufen ist und die Konkurrenz durch Nachahmermedikamente wächst - neue Hoffnungsträger aber erst in der Startphase sind.

Stabiler Umsatz erwartet

Wie Roche am Donnerstag mitteilte, rechnet der Konzern 2018 währungsbereinigt mit einem stabilen Umsatz bis maximal einem niedrigem einstelligem prozentualem Wachstum. Dies wäre eine schwächere Entwicklung als 2017.

Beobachter gehen davon aus, dass vor allem die Umsätze mit dem wichtigen Blutkrebsmedikament Rituxan wegen der Generika-Konkurrenz zurückgehen werden. Dass Roche dennoch mit einer Gewinnsteigerung rechnet, hat vor allem mit der US-Steuerreform zu tun, die die Abgaben der Konzerne in den USA kräftig sinken lässt.

Rückgang des Gewinns

Im vergangenen Jahr hatte Roche die eigenen Erwartungen an Umsatz und Ergebnis erfüllt. Die Erlöse stiegen um 5 Prozent auf rund 53.3 Milliarden Franken. Unter dem Strich musste Roche allerdings wegen Wertminderungen einen Gewinnrückgang um 9 Prozent auf rund 8.8 Milliarden Franken verkraften.

Sowohl die Diagnostik- als auch die Pharmasparte konnten zulegen. Letztere trug mit 41.2 Milliarden Franken den Löwenanteil zum Konzernumsatz bei. Getragen wurde das Wachstum massgeblich durch das neu eingeführte Multiple-Sklerose-Medikament Ocrevus, die neue Krebsimmuntherapie Tecentriq sowie das Brustkrebsmittel Perjeta.

Den Aktionären winkt trotz des Rückgangs beim Konzerngewinn eine Dividendenerhöhung. Sie sollen für 2017 pro Aktie 8.30 Franken erhalten - nach 8.20 Franken ein Jahr zuvor. Damit erhöht der Konzern zum 31. Mal in Folge die Ausschüttung an die Investoren. (sda/dpa)

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