Der ehemalige deutsche Hells-Angels-Chef Frank Hanebuth ist aus der spanischen Untersuchungshaft entlassen worden. Spanien darf er allerdings nicht verlassen.
Das bestätigte sein Anwalt Götz von Fromberg am Montagabend der Nachrichtenagentur dpa. «Ich habe mit ihm telefoniert. Er ist draussen und will jetzt erstmal zur Ruhe kommen», sagte der Anwalt.
Der 50-jährige Hanebuth musste eine Kaution von 60'000 Euro hinterlegen. Zudem muss er sich regelmässig bei einer spanischen Behörde melden und in Spanien bleiben. Die Freilassung geht auf eine Entscheidung des Obersten spanischen Gerichts auf die Beschwerde der Verteidigung hin zurück.
Der langjährige Präsident der inzwischen aufgelösten Hells Angels in Hannover wurde von Ermittlern als europaweit einflussreicher Rocker-Boss eingestuft. Vor zwei Jahren war er zusammen mit anderen Rockern auf Mallorca festgenommen worden.
Dem 50-Jährigen wird die Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung, Menschenhandel, Erpressung, Freiheitsberaubung, Zuhälterei und Geldwäsche zur Last gelegt. Hanebuth hatte die Vorwürfe stets bestritten. Er war im Gefängnis im andalusischen Cádiz inhaftiert, wo auch Terroristen und Schwerverbrecher einsitzen.
Eine Anklage liegt gegen Hanebuth noch nicht vor. Vor einem Monat hatte ein Ermittlungsrichter in Madrid entschieden, dass Hanebuth bis zu zwei weitere Jahre in Haft bleiben sollte. Gegen diesen Beschluss legten die Verteidiger Beschwerde ein. (sda/dpa)