Bei einem Terroranschlag in der indonesischen Hauptstadt Jakarta sind gemäss Polizei sieben Personen getötet worden, darunter vier mutmassliche Angreifer. Die unbekannten Angreifer hatten ein Gebäude mit Sprengsätzen und Schusswaffen angegriffen.
Die Polizei kämme das Gebäude von unten nach oben durch, sagte ein Polizeisprecher. Ziel des Anschlags im Zentrum Jakartas, der sich um 10.30 Uhr Ortszeit ereignet hatte, war offenbar ein Starbucks-Cafe. In einem Kino, das ebenfalls in dem Gebäude untergebracht ist, hätten sich die Angreifer eine Schiesserei mit den Sicherheitskräften geliefert.
Nach Angaben des Geheimdienstes gab es keine Hinweise darauf, dass die IS-Terrormiliz hinter dem Angriff in Jakarta steckt. «Das ist definitiv Terrorismus», sagte der Geheimdienstchef Sutiyoso der Nachrichtenagentur Reuters. Aber auf eine Verwicklung der IS-Terrormiliz, die Indonesien gedroht hatte, deute derzeit nichts hin.
Indonesiens Präsident Joko Widodo sprach von Terroranschlägen und rief zur Ruhe auf. «Wir werden uns nicht von diesen Terroranschlägen in die Knie zwingen lassen», sagte er im Fernsehen.
Es war unklar, wer hinter dem Anschlag stecken könnte. Erst vor wenigen Wochen waren in Indonesien nach einer Drohung gegen den Flughafen von Jakarta die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden.
Schon früher Ziel von Anschlägen
Das Land, in dem weltweit zahlenmässig die meisten Muslime leben, war in den Jahren 2000 bis 2009 Ziel mehrerer schwerer Bombenanschläge. Allein bei einem Attentat auf der Ferieninsel Bali wurden im Jahr 2002 insgesamt 202 Menschen getötet.
Seither gehen die Behörden hart gegen Extremisten vor. In den vergangenen Jahren hatten diese ihre Anschläge vor allem gegen innere «Feinde des Islam», vor allem die Polizei, gerichtet. Seit 2009 hatte es keine Anschläge mehr gegen Ausländer gegeben. (sda/afp/reu/dpa)