Zementindustrie: LafargeHolcim tief in den roten Zahlen

Zementindustrie: LafargeHolcim tief in den roten Zahlen

17.03.2016, 07:36

Der Zementriese LafargeHolcim hat in den vergangenen Monaten weniger umgesetzt und verdient. Der Umsatz sank im Schlussquartal 2015 um 5.9 Prozent auf 7.44 Milliarden Franken.

Der um die Fusionskosten bereinigte operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) schrumpfte um 15.3 Prozent auf 1.4 Milliarden Franken, wie das aus der Schweizer Holcim und der französischen Lafarge im Sommer entstandene Unternehmen am Donnerstag bekannt gab. Für den Vergleich mit dem Vorjahr hat der Konzern hypothetische Vorjahreszahlen berechnet, so als wäre die Fusion schon am 1. Januar 2014 erfolgt.

Damit hat der weltgrösste Zementkonzern die Erwartungen der Finanzgemeinde in etwa erfüllt. Analysten hatten gemäss der Nachrichtenagentur AWP im Durchschnitt mit einem Umsatz von 7.4 Milliarden Franken und einem operativen EBITDA von 1.462 Milliarden Franken gerechnet.

Tiefrote Zahlen

Unter dem Strich rutschte der Konzern indes tief in die roten Zahlen. Im Schlussquartal stand ein Reinverlust von 2.86 Milliarden Franken zu Buche. Schuld daran seien Wertminderungen und andere Kosten in der Höhe von 3 Milliarden Franken, hiess es.

Diese Aufwendungen seien hauptsächlich auf die schlechteren Marktbedingungen in Brasilien, Russland, Irak und China zurückzuführen. Zudem wirkte sich die Schliessung von Werken infolge der Portfolioüberprüfung nach der Fusion negativ auf das Resultat aus. Alleine im vierten Quartal beliefen sich die Fusions- und Restrukturierungskosten sowie die anderen Einmaleffekte auf 407 Millionen Franken.

Insgesamt hat LafargeHolcim im vergangenen Jahr einen Umsatz von 29.48 Milliarden Franken eingefahren. Das sind 6.2 Prozent weniger als im Vorjahr. Der angepasste betriebliche EBITDA sank um 10.7 Prozent auf 5.75 Milliarden Franken.

Zusätzliche Synergien erwartet

Gebremst haben den Weltmarktführer im vierten Quartal die schlechteren Geschäfte in Brasilien, der Schweiz, China, Indonesien, Sambia, Nigeria und Aserbaidschan. Auch niedrigere CO2-Erlöse und nachteilige Wechselkursschwankungen hätten das Ergebnis belastet, hiess es weiter.

«Optimistisch stimmte uns dagegen die positiven Entwicklung in Märkten wie den USA, Mexiko, Argentinien, den Philippinen, Australien und Grossbritannien.» LafargeHolcim-Chef Eric Olsen bezeichnete die Ergebnisse im vierten Quartal als solide.

«Viele der wichtigsten fusionsbedingten Anpassungen haben wir mittlerweile abgeschlossen», erklärte Olsen im Communiqué: «Unsere Organisation steht, und 2016 werden wir weitere Synergien ausschöpfen: Für das laufende Jahr erwarten wir zusätzliche EBITDA-Synergien von deutlich über 450 Millionen Franken.» Zudem habe man insbesondere in den schwierigsten Märkten Massnahmen ergriffen, um die Kosten weiter zu straffen. (sda)

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