Man kann dem Dänen Mads Mikkelsen wirklich nicht vorwerfen, seine Rollen nach dem damit verbundenen Sexappeal auszusuchen. Trotzdem halten ihn viele seiner (weiblichen) Landsleute für den erotischsten Mann Dänemarks. heute wird er 50.
In «Casino Royale» spielt er James Bonds vernarbten Widersacher, in der US-Serie «Hannibal» den gleichnamigen Psychopathen und in seinem neuesten Film «Men & Chicken» (2015) einen dauermasturbierenden Trottel.
Seine Frau Hanne Jacobsen hält ihn für «den weltbesten Schauspieler, den weltbesten Vater und den weltbesten Partner». Während der Dreharbeiten zu der tiefschwarzen Komödie «Dänische Delikatessen» (2003) kam Mikkelsen aber mit so einer hässlichen Stirnglatze nach Hause, dass er sechs Wochen lang mit einer Mütze schlafen musste, erzählt sie dem Fernsehsender TV2.
Das war vor dem internationalen Durchbruch des Dänen mit James Bond (2006) und seiner Goldenen Palme in Cannes für das oscarnominierte Drama «Die Jagd» (2012). Und noch bevor Mikkelsen auch ausserhalb Dänemarks grössere Bekanntheit mit dem grotesken Film «Adams Äpfel» (2005) von Anders Thomas Jensen erlangte.
Hollywood lässt ihn kalt
Trotzdem war Mikkelsen da schon fast 40. Vor seiner Karriere machte er eine Tanzausbildung und arbeitete acht Jahre lang unter anderem als Musicaltänzer. Dabei lernte er Jacobsen kennen, mit der er inzwischen zwei Kinder hat. Trotz des verlockenden Rufs Hollywoods lebt Mikkelsen heute mit ihnen im beschaulichen Kopenhagen und dreht weiter auch Filme in seiner Heimat, mit Vorliebe mit Jensen.
In Nørrebro, dem Einwandererviertel der dänischen Hauptstadt, ist er auch aufgewachsen, zusammen mit seinem Bruder Lars, der in Dänemark ebenfalls ein sehr bekannter Schauspieler ist. Seiner Jugend sei sein rohes Auftreten geschuldet, sagt Mikkelsen der «Zeit»: «Ich glaube, ich bin höflich, aber ich habe keine guten Manieren.»
Glückliche Menschen mit Obst sind langweilig
Der Däne raucht, geht auch mal in Jogginghose auf die Strasse und kann politische Korrektheit nicht leiden. Auf seine Art ist er attraktiv, aber nicht klassisch schön. Deshalb spielt er wohl keine Frauenhelden in heiteren Romanzen. Will er auch gar nicht: «Filme, in denen Menschen glücklich sind und viel Obst essen, geben nichts her», sagt er dem Magazin der «Süddeutschen Zeitung» 2013. (sda/dpa)