Firmen rufen Valsartanpräparate wegen möglichen Krebsrisikos zurück

Firmen rufen Valsartanpräparate wegen möglichen Krebsrisikos zurück

11.07.2018, 15:3211.07.2018, 15:32

Vier Schweizer Medikamentenhersteller rufen Tabletten zurück, die den Wirkstoff Valsartan enthalten. Grund ist das Risiko, dass einzelne Chargen der betroffenen Generika mit einem wahrscheinlich krebserregenden Stoff verunreinigt sein könnten.

Das Heilmittelinstitut Swissmedic veröffentlichte am Mittwoch Rückrufe von jeweils mehreren Chargen von Spirig HealthCare, Axapharm, Helvepharm und Mepha Pharma. Betroffen vom europaweiten Rückruf sind Arzneimittel, die Valsartan des chinesischen Herstellers Zhejiang Huahai Pharmaceutical enthalten.

Medikamente mit Valsartan werden für die Behandlung von Bluthochdruck und auch bei Herzschwäche eingesetzt. Ohne Rücksprache mit dem Arzt dürften diese Medikamente nicht abgesetzt werden, warnte Swissmedic. Das eigenmächtige Absetzen sei weit gefährlicher als das mögliche Risiko durch die Verunreinigung.

Die wahrscheinlich krebserregende Substanz, die möglicherweise in die Arzneimittel gelangt ist, trägt nach Angaben von Swissmedic die Bezeichnung N-Nitrosodimethylamin. Die Substanz komme auch in Nahrungsmitteln, im Trinkwasser und in der Luft vor, hiess es auf Anfrage. Wegen des möglichen Krebsrisikos sollte die gesamte Einnahme aber so gering wie möglich gehalten werden.

Bei Fragen zum Arzt

Swissmedic empfiehlt Patientinnen und Patienten, sich mit ihren Fragen an ihren Arzt oder die Apotheke zu wenden, bei dem oder bei der sie die Arzneimittel beziehen. Es gibt Ausweichmöglichkeiten. Diverse zugelassene Heilmittel mit Valsartan seien vom Rückruf nicht betroffen, hiess es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Swissmedic hatte die Rückrufe Ende der vergangenen Woche angekündigt und mitgeteilt, dass untersucht werde, ob und in welchem Ausmass Chargen in der Schweiz betroffen seien. Wie lange es dauert bis das Valsartan des chinesischen Herstellers wieder ohne Bedenken verwendet werden kann, lässt sich laut Swissmedic nicht sagen. (sda)

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