Donald Trump hat einen Streit mit dem farbigen demokratischen Abgeordneten John Lewis vom Zaun gebrochen, der als Beispiel für den Umgang des künftigen Präsidenten mit unliebsamer Kritik politischer Gegner gewertet wird.
Wenige Tage vor der Amtseinführung war die Diskussion über Trumps Reaktion in den USA eines der beherrschenden Themen am Wochenende. Der 76-jährige Lewis ist eine Ikone der Bürgerrechtsbewegung, eine wichtige Figur im Kongress und auch bei den Republikanern sehr anerkannt. Er hatte Trump als illegitimen Präsidenten bezeichnet und das mit einem etwaigen Einfluss Russlands auf die Wahl begründet. Er werde auch nicht zur Inauguration kommen.
Trump antwortete auf Twitter, Lewis solle sich lieber um seinen Bezirk kümmern, in dem alles den Bach runtergehe - ausserdem stehe Lewis für «reden, reden, reden und nur nichts tun».
Auch Republikaner bezeichneten das als ungeschickt. Lewis verbrachte im Kampf für die Gleichheit der Schwarzen viele Tage im Gefängnis und wurde verletzt. Auch ist es sachlich falsch, dass Lewis Wahlbezirk im US-Bundesstaat Georgia, in dem viele Schwarze leben, in schlechtem Zustand wäre. Trumps Reaktion wurde als weiterer Beleg dafür kritisiert, dass er an einem Überwinden gesellschaftlicher Gräben kein Interesse habe.
Der Republikaner Ben Sasse schrieb: «An John Lewis, einen meiner Helden - bitte kommen Sie zur Inauguration. Es geht nicht um einen Mann. Es ist ein Fest der friedlichen Übergabe der Macht.» (sda/dpa)