Die vom «Weltparlament» des Schweizer Theatermachers Milo Rau angekündigte «Charta für das 21. Jahrhundert» ist vertagt worden. Es gebe noch Diskussions- und Abstimmungsbedarf unter den Teilnehmern der «General Assembly», sagte eine Sprecherin.
Drei Tage lang hatten Abgeordnete aus aller Welt in der Berliner Schaubühne über die Zukunft der Welt debattiert. Fragen waren beispielsweise: Was bedeutet politische Souveränität im Zeitalter der Globalisierung? Wie verhalten sich die Interessen der Weltbevölkerung zu den demokratischen Prinzipien der Nationalstaaten? «Wir wollen den Unterrepräsentierten, den Nichtgehörten, dem globalen Dritten Stand eine Stimme geben», sagte Rau am Freitag beim Start der Versammlung.
Es diskutierten unter anderem internationale Wissenschaftler, Aktivisten, Kulturschaffende und Politiker. Mit einem symbolischen «Sturm auf den Reichstag» sollte die Aktion am Dienstagnachmittag auf der Wiese vor dem Berliner Reichstagsgebäude zu Ende gehen - am 100. Jahrestag der russischen Revolution. Am 7. November 1917 hatten die Bolschewiki mit dem Sturm auf den Winterpalast in St. Petersburg die Macht in der damaligen russischen Hauptstadt übernommen. (sda/apa/dpa)