Seit Ende März haben sich in Guinea und Sierra Leone mehr als 300 Menschen mit dem Virus infiziert, bis 30. Mai sind 119 von ihnen gestorben. Das gab die Hilfsorganisation «Ärzte ohne Grenzen» (Medecins Sans Frontieres/MSF) am Mittwoch bekannt. Die Organisation hat zusätzliche Mitarbeiter in die Region geschickt. Ein Nothilfeteam baut in der Stadt Koindu in Sierra Leone ein Behandlungszentrum auf.
Ende Mai war in dem Staat erstmals ein Ebola-Fall im Labor bestätigt worden. In Guinea hat die Organisation die Aktivitäten auf die Stadt Telimele ausgeweitet. Sowohl in Telimele im Landesinneren als auch in Boffa nahe der Küste sind in den vergangenen Tagen erstmals Ebola-Fälle aufgetreten. Weitere Patienten wurden auch in der Hauptstadt Conakry sowie in Gueckedou und Macenta im Süden des Landes verzeichnet. Die Zunahme an Fällen könnte laut MSF damit zu tun haben, dass viele Patienten nach wie vor davor zurückschrecken, ins Spital zu gehen. Dass sich infizierte Menschen von Ort zu Ort bewegen und zudem Verstorbene zur Beerdigung transportiert werden, komme erschwerend hinzu. (sda/apa)