Nach einem Grossbrand in einer Sägerei am Montag bei Küssnacht SZ loderten die Flammen in einem Holzlager auch am Dienstag weiter. Erneut waren ein Grossaufgebot der Feuerwehr und ein Löschhelikopter im Einsatz. Der Holzverarbeiter will seine Produktion fortführen.
Die Löscharbeiten dauerten auch 20 Stunden nach dem Brandausbruch an. In der Nacht und am Dienstagmorgen waren im Schichtbetrieb bis zu 95 Feuerwehrleute im Einsatz.
Es brenne noch immer in einer der beiden Produktionshallen, die als Holzlager diente, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Mike Schwegler an einer Medienkonferenz am Dienstagnachmittag in Küssnacht SZ. Die Gebäude müssten weiterhin von oben mit Wasser befeuchtet werden.
Grösste Herausforderung für die Löschkräfte war nach Angaben der Feuerwehr die Beschaffung von Wasser. Unter anderem wurden für Wasser aus dem Vierwaldstättersee knapp drei Kilometer lange Leitungen verlegt. Neben Tanklöschfahrzeugen standen auch bis zu zwei Helikopter im Einsatz.
Feuerwehrmann leicht verletzt
Beim Brand erlitt ein Feuerwehrmann leichte Verletzungen. Er wurde vor Ort ambulant verarztet, wie der Polizeisprecher sagte.
Gewässer in der Umgebung wurden durch Löschwasser belastet, wie der Polizeieinsatzleiter Erich Küttel sagte. Es seien Sperren errichtet worden. Zudem überwacht das Schwyzer Amt für Umweltschutz die Situation mit Proben.
Die Strasse zwischen Küssnacht SZ und Udligenswil LU bleibt aufgrund des Feuerwehreinsatzes weiter gesperrt. Wann sie wieder befahren werden darf, ist offen.
Die Ursache für den Grossbrand war am Dienstag unklar. Die Branddetektive hätten den Brandort noch nicht betreten können, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur sda. Die Polizei nahm Ermittlungen auf und führte erste Befragungen durch. Beigezogen wurde auch das Forensische Institut Zürich.
Firma nimmt Betrieb wieder auf
Der betroffene Sägereibetrieb Schilliger Holz will derweil sein Geschäft weiterführen. Weite Teile der Produktion könnten trotz des Brandes aufrecht erhalten werden, teilte das Unternehmen mit. Das eigentliche Sägewerk, ein Rundholzlager, ein Hobelwerk, eine neue Sortierlinie sowie ein fast fertiggestelltes Leimwerk seien gerettet worden.
Das Sägewerk werde baldmöglichst den Betrieb wieder aufnehmen, heisst es in der Mitteilung. Die vom Brand betroffenen Produktionslinien sollen so rasch wie möglich wieder aufgebaut werden. Für die Mitarbeitenden würden unternehmensintern Möglichkeiten der Weiterbeschäftigung gesucht.
Die Sägerei existiert seit 1861. 1962 erlitt die Sägerei einen Totalbrand. Der Betrieb beschäftigt an drei Standorten in Haltikon, Root LU und im französischen Volgelsheim 320 Festangestellte.
Der Brand war am Montag um 14.30 Uhr ausgebrochen. Mitarbeiter sowie eine Brandmeldeanlage schlugen Alarm. Der Brand zerstörte zwei Produktionshallen. Die Feuerwehr stand zunächst mit knapp 300 Löschkräften aus drei Kantonen im Einsatz. Sie konnten ein Übergreifen der Flammen auf weitere Firmengebäude verhindern. (sda)