Das neue Transferabkommen mit der NHL ermöglicht jedem Spieler unabhängig von seiner Vertragssituation im Sommer unter Einhaltung bestimmter Fristen in die NHL zu wechseln. Nach der nächsten Saison wird Grégory Hofmann im Sommer 2021 den Versuch NHL wagen. Seine NHL-Tauglichkeit steht eigentlich nicht zur Debatte. Er hat vorletzte Saison 30 Treffer erzielt. 5 mehr als Dominik Kubalik (24) in Ambri. Der Tscheche eroberte diese Saison die NHL in Chicago im Sturm (68 Spiele, 30 Tore, 16 Assists.)
Die beiden Flügel sind auf den Aussenbahnen sehr ähnliche Spielertypen. Grégory Hofmann ist eher der noch bessere Schütze, Dominik Kubalik dürfte ein bisschen mehr Drive zum Netz haben.
Grégory Hofmanns Agent Daniel Giger bestätigt auf Anfrage die NHL-Pläne seines Klienten. «Wir werden es versuchen. Er wird im nächsten Sommer 28 sein und kann einen Einwegvertrag bekommen.» Das bedeutet, dass er auch als NHL-Neuling sein Salär garantiert hat. Selbst dann, wenn er ins Farmteam zurückgeschickt werden sollte. Zurzeit hält Carolina seine Rechte, hat aber bisher kein Interesse gezeigt. Daniel Giger sagt: «Allerdings hat man uns versichert, dass man uns keine Steine in den Weg legen werde, wenn wir von einem anderen Klub eine Offerte bekommen.»
Ein Abenteuer ist die wichtigste Liga der Welt allemal wert. Es gibt allerdings auch eine finanzielle Seite. In einzelnen US-Städten beträgt die Steuerbelastung gut 60 Prozent. Damit sich der Wechsel nach Übersee rechnet, muss Grégory Hofmann einen Vertrag mit rund 2 Millionen Bruttogehalt bekommen. Dann verdient er netto ungefähr gleich viel wie jetzt in Zug. Bei aller Abenteuerlust – darben will er in Nordamerika dann doch nicht.
Die Zuger könnten den Verlust ihres besten Skorers (letzte Saison 24 Tore und 23 Assists in 50 Partien) und WM-Silberhelden von 2018 verkraften. Mit dem NHL-Transferabkommen ist die Regelung eingeführt worden, wonach ein Spieler, der aus einem laufenden Vertrag in die NHL wechselt, durch einen Ausländer ersetzt werden darf. Zug könnte dann in der Saison 2021/22 fünf ausländische Spieler einsetzen.