Rüstungsindustrie: Rüstungsgigant Lockheed kauft Hersteller der Black Hawk-Helikopter

Rüstungsindustrie: Rüstungsgigant Lockheed kauft Hersteller der Black Hawk-Helikopter

20.07.2015, 17:04

Der US-Rüstungsriese Lockheed Martin übernimmt die Helikoptersparte Sikorsky vom Industriekonzern United Technologies. Die Parteien hätten sich auf einen Preis von 9 Milliarden Dollar geeinigt, teilte Lockheed am Montag mit.

Für den Konzern ist es der grösste Deal seit der Übernahme der Martin Marietta Corporation vor 20 Jahren. Sikorsky, einer der grössten Helikopterhersteller weltweit, ist für seine Black-Hawk-Helikopter bekannt und einer der wichtigsten Lieferanten des Pentagons. Auch die Flotte des US-Präsidenten wird von Sikorsky gestellt.

United Technologies hatte im März bekanntgegeben, sich von Sikorsky trennen zu wollen. Die Tochter solle verkauft oder an die Börse gebracht werden, hiess es damals. US-Medien wie das «Wall Street Journal» hatten vor gut einer Woche bereits unter Berufung auf Insider berichtet, dass Lockheed wohl das Rennen machen würde.

Der US-Flugzeughersteller Boeing und Textron, der Mutterkonzern von Bell Helicopters und Cessna, sollen sich ebenfalls um Sikorsky bemüht haben. Auch dem europäischen Branchenschwergewicht Airbus wurde Interesse nachgesagt. Ein Sprecher von Airbus Helicopters wollte die Übernahme von Sikorsky durch Lockheed am Montag auf Anfrage nicht kommentieren.

Hoffnung auf mehr Umsatz

Lockheed dürfte bei dem Geschäft auf einen potenziellen neuen Wachstumstreiber setzen. Der Rüstungskonzern leidet als grösster Waffenlieferant der US-Regierung unter Kürzungen des Militäretats und könnte gut neuen Schub gebrauchen. Konzernchef Marillyn Hewson bezeichnete Sikorsky als idealen Partner. Die Übernahme soll bis Anfang 2016 abgeschlossen werden.

Seit Jahren kommt Lockheed beim Umsatz kaum vom Fleck. Im zweiten Quartal konnte der Konzern die Erlöse allerdings überraschend deutlich um knapp drei Prozent zum Vorjahr auf 11.64 Milliarden Dollar steigern. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 929 Millionen Dollar, wie der ebenfalls am Montag vorgelegte Finanzbericht zeigt. (sda/dpa)

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