US-Behörden empfehlen Verzehr von Erdnussprodukten ab dem Babyalter

US-Behörden empfehlen Verzehr von Erdnussprodukten ab dem Babyalter

06.01.2017, 13:28

Die US-Gesundheitsbehörden empfehlen neuerdings, Babys schon frühzeitig auch mit Erdnussprodukten zu füttern. Der Grund: So kann in den meisten Fällen der Entwicklung von Erdnussallergien vorgebeugt werden.

Die am Donnerstag veröffentlichte Empfehlung des staatlichen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) widerspricht einem 17 Jahre zurückliegenden Rat der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte (AAP), nach dem Kinder erst ab drei Jahren Erdnussprodukte essen sollten.

Eine vom NIAID finanzierte Studie zeigt, dass das Risiko einer Erdnussallergie bei Kindern mit einer besonders hohen Anfälligkeit, die schon Hautausschlag oder eine Ei-Allergie haben, um 81 Prozent verringert werden kann.

Für die Studie wurden Daten von 640 Kindern ausgewertet. Die starke Verringerung des Risikos konnte erreicht werden, wenn der Baby-Nahrung schon ab dem vierten Monat Erdnussprodukte beigegeben wurden.

Zwei Prozent betroffen

Eine Erdnussallergie tritt üblicherweise im Kindesalter auf und bleibt das ganze Leben erhalten. Die allergischen Reaktionen können sogar lebensbedrohlich sein. 2010 hatten rund zwei Prozent der Kinder in den USA eine Erdnussallergie, rund vier Mal so viel wie 1999.

«Das Leben mit einer Erdnussallergie erfordert ständige Wachsamkeit», sagte NIAID-Direktor Anthony Fauci. «Der Entwicklung einer Erdnussallergie vorzubeugen rettet Leben und verringert Gesundheitskosten.» Er rechne mit einem Rückgang der Fallzahlen, sobald die neue Richtlinie angewandt werde.

Für Kinder mit einem hohen Risiko einer Erdnuss-Allergie wird nunmehr die Beimengung von Erdnussprodukten ab dem vierten Monat empfohlen, bei moderatem Risiko ab dem sechsten Monat. Wenn Kinder keinen Hautausschlag oder Nahrungsmittelallergien zeigen, gibt es keine zeitliche Empfehlung.

Die Beimengung von Erdnüssen soll allerdings erst erfolgen, wenn ein Baby bereits feste Nahrung zu sich nehmen kann. Die Amerikanische Akademie der Kinderärzte unterstützt die neuen Empfehlungen. (sda/afp)

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