Knapp 50 Milliarden Dollar zahlt British American Tobacco (BAT) für den US-Konkurrenten Reynolds. Aus dem Zusammenschluss von Lucky Strike und Camel würde der weltweit grösste Tabakkonzern entstehen. Die Branche reagiert auf den sinkenden Zigarettenabsatz.
Beide Firmen hätten sich nun auf die Bedingungen zum Kauf der 57.8 Prozent der Reynolds-Anteile geeinigt, die noch nicht im Besitz von BAT seien, teilte BAT am Dienstag mit. Das neue Unternehmen werde grösser und geografisch breiter aufgestellt sein, hiess es.
Das Übernahmeangebot von BAT beläuft sich auf 59.64 Dollar je Reynolds-Aktie und damit insgesamt auf 49.4 Milliarden Dollar (46.3 Mrd Euro). Wie erwartet mussten die Briten (Lucky Strike) damit tiefer in die Tasche greifen als geplant.
Zuletzt hatte der Camel-Hersteller Reynolds eine BAT-Offerte über rund 47 Milliarden Dollar zurückgewiesen. Klappt die Übernahme, könnte BAT nach früheren Aussagen der weltweit grösste börsennotierte Tabakkonzern nach Umsatz und Ertrag werden. Er würde damit den Marlboro-Hersteller Philip Morris an der Spitze ablösen.
Konzerne unter Druck
Mit dem geplanten Zusammengehen geht die Neuordnung in der Branche weiter. Tabakkonzerne stehen unter Druck, da in vielen Ländern weniger geraucht wird.
Die Vorschriften für die Tabakbranche wurden in vielen Ländern in den vergangenen Jahren stetig verschärft - etwa, indem das Rauchen in Kneipen und Restaurants stark eingeschränkt wurde. Zigarettenanbieter müssen in zahlreichen Staaten zudem Schockfotos und grössere Warnhinweise auf Tabakschachteln drucken.
Mit der geplanten Übernahme verschafft sich BAT Luft. Reynolds ist für die Briten vor allem deshalb attraktiv, da der Konzern Marktführer in den USA ist. Der Zusammenschluss werde für ein «langfristiges nachhaltiges Gewinnwachstum sorgen», teilte BAT mit.
Der Übernahme müssen noch die Aktionäre sowie die Aufsichtsbehörden zustimmen. Er soll im zweiten Halbjahr abgeschlossen werden, teilten die beiden Tabakkonzerne mit. (sda/reu)