«Sie wollte nicht zuhören» – Trump spricht im TV über Keller-Sutter
Showdown in Washington. In den kommenden Stunden versuchen Karin Keller-Sutter und Guy Parmelin die 39 Prozent Zölle abzuwenden, welche US-Präsident Donald Trump der Schweiz auferlegt hat.
Während die beiden Bundesräte sich auf den Weg in die USA begaben, gab Trump dem Fernsehsender CNBC ein Telefon-Interview. Dort erzählte er von seinem Gespräch mit Keller-Sutter. «Ich habe kürzlich etwas mit der Schweiz gemacht», sagte Trump. «Ich sprach mit der Premierministerin.» Damit meinte er Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter.
«Die Frau war nett, aber sie wollte nicht zuhören», sagte Trump. Im Telefonat habe er sie «Madam» genannt. «Ich habe sie nicht gekannt.» «Ich habe ihr gesagt, dass wir ein 41-Milliarden-Defizit haben.» Unter diesen Umständen könne er keine Zölle von einem Prozent geben, so Trump weiter. Das sei das gewesen, was die Schweiz verlangt habe.
Das sagt Trump über das Telefonat mit Keller-Sutter:
Trumps Aussage, dass er Karin Keller-Sutter nicht gekannt habe, ist bemerkenswert. Denn der US-Präsident telefonierte schon im April mit der FDP-Bundesrätin. Keller-Sutter meinte danach in einem Blick-Interview, dass sie «offensichtlich den Zugang» zu ihm gefunden habe.
Trump kam im Telefonat auch auf die Pharmaindustrie zu sprechen. Die Schweiz mache ein Vermögen mit Pharmaprodukten, so der US-Präsident. Dabei lasse sie die Produkte in Irland und China herstellen. Daher werde er in den kommenden Wochen Zölle für die Pharmaindustrie erlassen, so Trump weiter. Das sei eine spezielle Kategorie, ähnlich wie Aluminium und Stahl, so der US-Präsident. Trump drohte den Pharmaunternehmen am Dienstag mit Zöllen von 250 Prozent. (cma)