Verwirrung um den Stand der Evakuierungsaktion in Ost-Aleppo: Während Russland den Abtransport von Kämpfern und ihren Familien aus Ost-Aleppo für beendet erklärt geben syrische und türkische Stellen an, die Aktion sei noch nicht abgeschlossen.
Mehr als 4500 Kämpfer und 337 Verwundete seien aus der Stadt gebracht worden, sagte ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums am Freitag in Moskau. Insgesamt seien bei dem Einsatz mehr als 9500 Zivilisten abtransportiert worden.
Gemäss Angaben von Personen des letzten Konvois hätten all jene nun Ost-Aleppo verlassen, die das tun wollten, hiess es von Seiten Moskaus. In einigen Bezirken von Aleppo seien radikale Gruppen zurückgeblieben, die weiterhin auf die syrischen Truppen feuerten. Das Militär rücke in diesen Vierteln vor. Kurz darauf gab das russische Verteidigungsministerium bekannt, dass nun ganz Ost-Aleppo in der Hand der syrischer Armee sei.
Nicht abgeschlossen
Vertreter syrischer Rebellen in Ost-Aleppo widersprachen den russischen Angaben, dass alle von ihnen die Stadt verlassen hätten. Die Evakuierung sei bei weitem nicht abgeschlossen. Nur die Verletzten und einige Zivilisten hätten den Stadtteil verlassen, sagte ein Sprecher der Gruppe Fastakim. Auch von türkischer Seite hiess es, die Evakuierung sei nicht beendet.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und der Rote Halbmond wurden am Morgen nach Angaben der WHO angewiesen, Busse und Krankenwagen aus dem Evakuierungsgebiet abzuziehen.
Ein WHO-Vertreter ging davon aus, dass die Anweisung zum Abbruch der Evakuierung von den mit Syrien verbündeten russischen Streitkräften kam. Es handle sich hoffentlich nur um eine Unterbrechung. Es gebe noch viele Menschen, die auf ihre Evakuierung warteten, hiess es. (sda/reu/dpa)