Nach einem halben Jahr sind drei Raumfahrer von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt. Der Brite Tim Peake, der US-Amerikaner Tim Kopra und der Russe Juri Malentschenko landeten am Samstag mit einer Sojus-Kapsel in der kasachischen Steppe.
Das meldete die Flugleitzentrale in Moskau. An einem riesigen Fallschirm segelte die «Sojus TMA-19M» durch lockere Wolken zur Erde, wie in einer Übertragung der US-Raumfahrtagentur NASA zu sehen war. «Die Sojus ist zu Hause», sagte ein NASA-Kommentator. Die Raumfahrer seien nach 186 Tagen zurück auf der Erde.
Das Manöver verlief planmässig. «Die Crew fühlt sich wohl», teilten die Raumfahrer noch aus ihrer Kapsel heraus mit. Rund 200 Helfer waren im Einsatz, um die Mannschaft an ihrem Landeplatz rund 150 Kilometer südöstlich der Stadt Scheskasgan in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kasachstan in Empfang zu nehmen.
Lächelnd wischte sich Peake mit einem Handtuch den Schweiss von der Stirn, als er auf einem Stuhl in der kasachischen Steppensonne sass und ein Team erste medizinische Untersuchungen vornahm. «Es war unglaublich», sagte er in die NASA-Kameras.
Malentschenko, mit seinem sechsten Raumflug bereits ein Routinier, sass mit einer dunklen Sonnenbrille neben Peake, beobachtete gelassen die Szenerie und trank Wasser. Damit hat Malentschenko in seiner Karriere 828 Tage im All verbracht und liegt in der Gesamtbilanz auf Platz zwei hinter dem Russen Gennadi Padalka (878 Tage).
Peake war der erste Brite auf der ISS und überdies der erste Brite, der bei seinem Einsatz einen Ausstieg ins freie Weltall machte. Bei dem Ausseneinsatz mit Kopra im Januar hatte es einen gefährlichen Vorfall gegeben. Im Helm des US-Astronauten hatte sich Wasser gebildet, der Einsatz musste aus Sicherheitsgründen vorzeitig abgebrochen werden.
Zwei Russen und ein Amerikaner bleiben
Auf dem Aussenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde halten nun noch die russischen Kosmonauten Alexej Owtschinin und Oleg Skripotschka sowie der US-Astronaut Jeff Williams die Stellung.
Drei weitere Raumfahrer - ein Russe, ein Amerikaner und ein Japaner - sollen am 7. Juli zur ISS fliegen und sie unterstützen. Ursprünglich war der Start für den 24. Juni geplant, er wurde jedoch wegen technischer Probleme verschoben. (sda/dpa)