Versteigerung: Bach-Manuskript und Einsteins Taschenuhr in London versteigert

Versteigerung: Bach-Manuskript und Einsteins Taschenuhr in London versteigert

14.07.2016, 03:40

Ein seltenes Notenmanuskript von Johann Sebastian Bach (1685-1750) ist bei Christie's in London für 2.5 Millionen Pfund (über 3.2 Millionen Franken) versteigert worden. Das historische Dokument wurde einem privaten chinesischen Käufer zugeschlagen.

Die Niederschrift aus einer anonymen Privatsammlung war zuletzt 1969 verkauft worden. 1968 hatte sie bei einer Sotheby's-Auktion 5500 Pfund erzielt. Die zwischen 1740 und 1745 entstandene Komposition BWV 998 (Prelude, Fugue und Allegro) war in London zu einem Schätzwert zwischen 1.5 und 2.5 Millionen Pfund angeboten worden.

Das für Laute und Cembalo geschriebene Stück habe durch die «tanzende, elegante Handschrift» von Bach grossen Seltenheitswert, erklärte Christie's-Spezialist Thomas Venning. Es entstand im Rahmen von Bachs Freundschaft mit dem berühmten Dresdner Lautenspieler Silvius Leopold Weiss (1686-1750).

Erlös für «musikalische Institution»

Beide Männer, so ist nachzulesen, genossen «besonders exquisite musikalische Dinge» zusammen. Der Erlös aus dem Verkauf des beidseitig eng beschriebenen Dokuments von zwei Seiten soll laut Christie's einer «musikalischen Institution» zugute kommen.

Weniger als zehn komplette Niederschriften Bachs befinden sich derzeit noch in privatem Besitz, darunter zwei instrumentale Werke und sechs Bachkantaten. Der schwedische Lautenist Jakob Lindberg, der das Stück in London vorspielte, bezeichnete es als eine der «Perlen des Lautenrepertoires».

Einsteins Taschenuhr

Zur Versteigerung kamen am Mittwoch auch mehrere Stücke, die einst dem Physiker Albert Einstein (1879-1955) gehört hatten. Teuerstes Stück aus der Einstein-Sammlung war eine Schweizer Taschenuhr, die mit 266'500 Pfund (rund 345'000 Franken) mehr als das Zehnfache ihres Schätzwerts erzielte.

Einsteins viel getragene Lederjacke wechselte für 110'500 Pfund (rund 140'000 Franken) den Besitzer. Das Stück, aus der «direkten Linie» der Nachfahren Einsteins, riecht laut Christie's noch heute intensiv nach der Pfeife des berühmten Physikers.

Er trug sie nach seiner Emigration in die USA 1933 fast ständig, weil so das «Mantelproblem über Jahre gelöst» werden konnte, wie ein Zeitgenosse übermittelt hat. Der Schätzwert für die rotbraune Blousonjacke hatte bei maximal 60'000 Pfund gelegen.

Ein Kinderbaukasten des jungen Einstein wurde für 62'500 Pfund (rund 80'000 Franken) versteigert. (sda/dpa)

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