Der Volkswagen-Aufsichtsrat zieht heute eine erste Zwischenbilanz der Ermittlungen im Abgas-Skandal. Dazu kommt das 20-köpfige Kontrollgremium unter Leitung des neuen Vorsitzenden Hans Dieter Pötsch am Vormittag in Wolfsburg zusammen.
Der Aufsichtsrat erwartet einen Bericht der US-Anwaltskanzlei Jones Day, die mit der Suche nach den Verantwortlichen für die millionenfache Manipulation beauftragt ist. Bisher wurden Insidern zufolge sieben Manager suspendiert.
Bereits am Morgen berät das einflussreiche Präsidium des Kontrollrats, dem neben Betriebsratschef Bernd Osterloh auch Ministerpräsident Stephan Weil als Vertreter des zweitgrössten VW-Aktionärs Niedersachsen angehört. Es geht um die Vorbereitung der Sitzung des Aufsichtsrats.
Europas grösster Autokonzern steckt in der tiefsten Krise seiner fast 80-jährigen Geschichte, seitdem bekannt ist, dass in grossem Stil Diesel-Abgaswerte manipuliert wurden.
In Europa ruft Volkswagen deshalb 8.5 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten. VW räumte zudem ein, dass bei 800'000 Fahrzeugen zu niedrige CO2-Werte angegeben und damit falsche Versprechen beim Verbrauch gemacht wurden. Weltweit ermitteln Behörden gegen den Konzern, Anwälte sammeln Munition für Schadensersatzforderungen. (sda/reu)