Der Mann, der am Sonntagabend bei einer Explosion im deutschen Ansbach gestorben ist, ist vermutlich auch der Tatverdächtige. Das teilte das bayrische Innenministerium mit. Mindestens zehn Personen wurden bei der Explosion verletzt.
Die Explosion ereignete sich kurz nach 22 Uhr, wie es in der Nacht auf Montag weiter hiess. Über den Hintergrund der Tat lagen zunächst keine Angaben vor.
Zuvor hatte ein Sprecher des bayrischen Innenministeriums bereits gesagt, dass es sich beim Vorfall nach dem Stand der Ermittlungen um keinen Unfall handle. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann machte sich auf dem Weg nach Ansbach. Die Stadt hat rund 40'000 Einwohner und ist rund 40 Kilometer von Nürnberg entfernt.
Festival abgebrochen
Wie Bürgermeisterin Carda Seidel in der Nacht zum Montag vor Journalisten erklärte, gab es mindestens eine Detonation vor dem Eingang zu einem Musikfestival mit rund 2500 Besuchern. Manche Zeugen hätten von einer Detonation gesprochen, andere von zwei.
Zahlreiche Sanitäter waren mit Tragen in der Innenstadt. Die komplette Altstadt war abgeriegelt, Anwohner konnten zunächst nicht zurück in ihre Häuser. Auf der Promenade vor dem Ansbacher Schloss in der Innenstadt sammelten sich Rettungskräfte. Ein Helikopter mit Suchlicht kreiste über der Stadt. Das Open-Air-Konzert wurde abgebrochen, die Besucher verliessen den Veranstaltungsort.
Es ist das dritte blutige Ereignis innerhalb einer Woche in Bayern. Am Freitagabend hatte ein Amokläufer ganz München in Angst und Schrecken versetzt. Der 18-jährige Täter schoss in und vor einem Einkaufszentrum sowie in einem Schnellrestaurant um sich, tötete neun Menschen und schliesslich sich selbst.
Zuvor hatte ein 17-Jähriger am vorigen Montag in Würzburg mit einer Axt Fahrgäste in einem Zug schwer verletzt. (sda/reu/dpa/afp)