Europas Tunnel sind sicherer geworden. Zu diesem Schluss kommt der jüngste ADAC-Tunneltest. Trotz der Gesamtnote «gut» figuriert die Gotthardröhre am Schluss der Rangliste von 20 untersuchten Tunnel. Grund dafür ist das hohe Unfallrisiko.
Grösstes Manko des mit fast 17 Kilometern längsten der getesteten Tunnel: Er hat nur eine Röhre - und darin gibt es Gegenverkehr. Eine hohe Lastwagenquote bei einer Verkehrsbelastung von rund 17'500 Fahrzeugen pro Tag und die langen Steigungen vor dem Tunnel trügen zu einem potenziell hohen Risiko bei, schreibt der TCS in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Im Vergleich zum Tunneltest im Jahr 2002, als der Tunnel infolge zahlreicher Mängel mit «ausreichend» bewertet wurde, ergeben die Testergebnisse in diesem Jahr insgesamt ein besseres Bild. Gute Noten erhält der Gotthardtunnel etwa für die Beleuchtung, die Lüftung und das Notfallmanagement.
Insgesamt hat der deutsche Automobilclub ADAC 20 Tunnels in fünf europäischen Ländern unter die Lupe genommen. 14 Röhren erhielten die Note «sehr gut», alle übrigen schnitten mit «gut» ab. Am besten schnitt der deutsche Tunnel Berg Bock auf der A71 Erfurt-Schweinfurt bei Suhl in Thüringen ab.
Der ADAC hatte nach den Brandkatastrophen im Mont-Blanc- und im Tauerntunnel im Jahr 1999 seine europäischen Tunneltests gestartet. Seitdem hat er an die 400 Röhren in 21 europäischen Ländern getestet - und eine stetige Verbesserung festgestellt. Geprüft werden unter anderem Brandschutz, Lüftung, Beleuchtung sowie Flucht- und Rettungswege. (sda/dpa)