Zum 30. Jahrestag der Atomkatastrophe von Tschernobyl hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace die Opfer des Super-GAUs vom 26. April 1986 geehrt.
In einer bewegenden Inszenierung projizierten die Umweltschützer am späten Montagabend rund 40 Bilder auf die Aussenwand des massiven Sarkophags über dem Reaktor, darunter Fotos von Opfern. Der Betonmantel soll einen weiteren Strahlenaustritt aus dem havarierten Kraftwerk verhindern.
«Tschernobyl war und ist die bisher schlimmste Katastrophe, seit es die Atomkraft gibt», sagte Tobias Münchmeyer, politischer Sprecher von Greenpeace Deutschland. «Auch 30 Jahre nach Tschernobyl ist die Lage keineswegs unter Kontrolle», sagte er. «Niemand weiss, wie mit den hoch radioaktiven Abfällen unter dem Sarkophag umgegangen werden soll.»
Die Reaktorexplosion hatte den bislang heftigsten Atomunfall in der Geschichte der Nutzung der Kernenergie ausgelöst. Weite Teile Europas wurden verstrahlt - die Folgen wirken mancherorts bis heute nach. Experten schätzen, dass Zehntausende Menschen an den Spätfolgen des Super-GAUs starben. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko wird an diesem Dienstag zu einer Gedenkzeremonie in Tschernobyl erwartet. (sda/dpa)