Die Schweizer Käsebranche zieht eine durchzogene Bilanz für das Exportjahr 2015. Zwar wurde 0.3 Prozent mehr Käse ins Ausland geliefert, der Erlös nahm aber spürbar ab. Grund dafür sei der starke Franken gewesen.
68'459 Tonnen Schweizer Käse wurden vergangenes Jahr ins Ausland exportiert, das sind 204 Tonnen mehr als im Vorjahr. Die Exporte zogen aber nur in Ländern ausserhalb der EU an. Innerhalb Europas sei die Aufhebung des Euro-Mindestkurses spürbar gewesen, teilte die Switzerland Cheese Marketing AG (SCM) am Freitag mit. Die Belege: Die Exporte in die EU nahmen um 1.5 Prozent ab; der Blick auf die Handelsbilanz zeigt eine wertmässige Abnahme der Exporte um 3.8 Prozent auf 613.7 Millionen Franken.
Weltweit verloren haben die drei grossen Exportlokomotiven Schweizer Emmentaler AOP (-9.5 Prozent), Le Gruyère AOP (-3.4 Prozent) und Appenzeller (-3.2 Prozent). Im stark umkämpften EU-Hauptmarkt seien «koordinierte Absatzförderungsmassnahmen für Schweizer Käse am Verkaufspunkt» deshalb wichtiger denn je, schreibt die SCM.
Trotzdem bleibt Europa der wichtigste Handelspartner für Schweizer Käse. Vier von fünf Käsen gehen in die Schweizer Nachbarländer. Hauptabnehmer bleiben Deutschland, Italien und Frankreich. Die Exporte nach Übersee nahmen um 8.9 Prozent zu. Auch nach Russland wurde viel mehr Käse ausgeliefert, jedoch sind diese Märkte mengenmässig viel kleiner als der EU-Markt. (sda)