In den USA ist zum ersten Mal im neuen Jahr ein zum Tode Verurteilter hingerichtet worden. Der 48-jährige Christopher Wilkins wurde in einem Gefängnis in Huntsville im US-Bundesstaat Texas durch eine Giftspritze getötet, sagte ein Sprecher der Strafvollzugsbehörde.
Wilkins war 2005 wegen eines Doppelmordes im Zusammenhang mit einem Drogengeschäft schuldig gesprochen worden. Während des Prozesses räumte er einen weiteren Mord ein. Den Doppelmord verübte Wilkins während eines ausser Kontrolle geratenen Drogengeschäfts, bei dem es um eine Dosis Crack im Wert von 20 Dollar ging.
Texas ist für gewöhnlich der US-Bundesstaat mit den meisten Hinrichtungen, im vergangenen Jahr nahm allerdings Georgia den Spitzenplatz ein. Allgemein ging die Zahl der Hinrichtungen in den USA zurück, im vergangenen Jahr wurden insgesamt 20 Todesurteile vollstreckt.
Grund für den Rückgang ist ein Mangel an der tödlichen Substanz, die für die Giftspritzen benötigt wird. Viele europäische Pharmafirmen weigern sich, den US-Behörden Nachschub zu liefern.
Augen auf Virginia und Ohio gerichtet
Daher greifen viele Bundesstaaten auf andere Substanzen zurück, etwa Midazolam. Kritiker meinen, dass dieses Mittel nicht stark genug sei, um starke Schmerzen bei Hinrichtungen zu vermeiden. Es handelt sich um ein Beruhigungsmittel und nicht um ein Betäubungsmittel. Noch in diesem Monat dürfte die Debatte über Midazolam neu aufflammen: Die Bundesstaaten Virginia und Ohio haben Hinrichtungen mit der Substanz angekündigt.
Im Jahr 2015 hatte die unter fürchterlichen Qualen vollzogene, 40-minütige Hinrichtung eines Verurteilten durch eine Giftspritze eine heftige Kontroverse ausgelöst und die Debatte über die Hinrichtungsmethoden und auch die Todesstrafe in den USA angeheizt. (sda/afp)