Nach den Anschlägen von Paris haben Politiker aus aller Welt Frankreich ihre Solidarität erklärt. Von den USA bis zum Iran, von Russland bis zum Vatikan verurteilten viele Staaten die Welle der Gewalt, die in der französischen Hauptstadt fast 130 Tote hinterliess.
Die Antenne des One World Trade Centers in New York, der CN-Turm in Toronto und die Oper von Sydney wurden in den Farben der französischen Trikolore erleuchtet.
Ein Überblick über die Reaktionen:
UNO: Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte die «barbarischen und feigen Terrorangriffe» von Paris scharf. «Die Mitglieder des Sicherheitsrates drücken ihre tiefe Anteilnahme für die Familien der Opfer und der Regierung Frankreichs aus», hiess es in einer Erklärung.
USA: US-Präsident Barack Obama sicherte Frankreichs Präsident François Hollande in einem Telefonat «unerschütterliche und standhafte» Unterstützung zu. «Wir werden tun, was immer auch getan werden muss, um diese Terroristen zur Verantwortung zu ziehen.» Auf Französisch erklärte er: «Liberté, égalité, fraternité» («Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit»).
SCHWEIZ: Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga verurteilte im Namen der Schweiz die Anschläge in Paris in aller Schärfe. «Ich bin schockiert, traurig und wütend», sagte Sommaruga. Die Attacken hätten «Paris, Europa und die ganze Welt erschüttert». «Solche Angriffe attackierten die Grundwerte unserer Gesellschaft», sagte sie weiter. Gefragt sei jetzt die Solidarität mit den Menschen, die Angehörige verloren hätten, und Zusammenarbeit mit den französischen Behörden.
DEUTSCHLAND: «Wir deutschen Freunde fühlen uns Ihnen so nah, wir weinen mit Ihnen», sagte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie nannte die Anschlagsserie einen «Alptraum von Gewalt, Terror und Angst». Die Opfer «wollten das Leben freier Menschen leben, in einer Stadt, die das Leben feiert», sagte die Kanzlerin.
GROSSBRITANNIEN: Premierminister David Cameron wertete die Anschläge als Beweis einer wachsenden Bedrohung durch den «Islamischen Staat» (IS): «Die Angriffe (...) zeigen eine neues Ausmass von Planung und Koordination und grösseren Willen, Anschläge mit vielen Opfern durchzuführen.» Königin Elizabeth II. schrieb in einer Nachricht an Hollande: «Prinz Philip und ich sind zutiefst schockiert und betrübt über den schrecklichen Verlust von Menschenleben in Paris.»
ITALIEN: Regierungschef Matteo Renzi zeigte sich überzeugt, dass die Welt gemeinsam den Terrorismus besiegen werde. «Es wird nicht leicht, es wird nicht schnell gehen, es wird all unsere Kraft und Entschlossenheit fordern», sagte er. Aber: «Die Freiheit ist stärker als die Barbarei, der Mut ist stärker als die Angst.»
SPANIEN: «Sie können uns Schaden zufügen, sie werden uns aber nicht besiegen», sagte Ministerpräsident Mariano Rajoy in einer Rede in Madrid und fügte hinzu: «Heute sind wir alle Frankreich!»
EUROPÄISCHE UNION: EU-Parlamentspräsident Martin Schulz sagte den Terroristen ein Scheitern ihres grausamen Kampfes voraus. «Sie wollten Angst und Schrecken verbreiten und spalten. Aber Europa steht im Kampf gegen den Terror zusammen», erklärte er.
VATIKAN: «Es gibt keine Rechtfertigung für solche Taten. Das ist nicht menschlich», sagte Papst Franziskus dem Sender TV2000 der italienischen Bischofskonferenz. Auf die Frage, ob damit der Dritte Weltkrieg in Stücken fortgesetzt werde, vor dem Franziskus bereits oft gewarnt hatte, sagte er: «Das ist ein Teil davon.»
AUSTRALIEN: «Paris, Frankreich - die Heimat der Freiheit - wurde von Terroristen angegriffen, die die Freiheit nicht nur in Frankreich, sondern auf der ganzen Welt unterdrücken wollen», erklärte Regierungschef Malcolm Turnbull während eines Besuchs in Berlin. «Eine Drohung im Namen Gottes ist in Wirklichkeit das Werk des Teufels.»
RUSSLAND: Auch Präsident Wladimir Putin rief zum gemeinsamen «Kampf gegen das Böse» auf. «Diese Tragödie ist ein erneuter Beweis für die Barbarei des Terrors, der für die Zivilisation eine Herausforderung ist», hiess es in einem Telegramm an Hollande.
ÄGYPTEN/SAUDI-ARABIEN/JORDANIEN/KUWAIT: Alle vier Länder, die als Verbündete des Westens im Kampf gegen den Terror gelten, sprachen Frankreich ihr Beileid aus. «Ägypten betont seine Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus, der keine Grenzen oder Religion kennt», sagte Präsident Abdel Fattah al-Sisi. Das Aussenministerium von Saudi-Arabien forderte, den Anti-Terror-Einsatz zu verdoppeln. Ein Regierungssprecher Jordaniens sagte, das Königreich stehe an der Seite der Franzosen «gegen diese blutigen und mutwilligen Akte der Aggression».
IRAN: Der iranische Präsident Hassan Ruhani sagte eine geplante Reise nach Rom und Paris ab und verurteilte die Anschläge als «Verbrechen gegen die Menschheit».
SYRIEN: Machthaber Baschar al-Assad gab dem Westen eine Mitschuld für die Ausbreitung des Terrors. Die Terrorangriffe seien untrennbar damit verbunden, was seit fünf Jahren in Syrien passiere, sagte Assad der amtlichen Nachrichtenagentur SANA zufolge. (sda/dpa/afp)