Der Waadtländer Verschlüsselungstechniker Kudelski plant einen zweiten Unternehmenssitz in den USA. Mit dem Schritt nähere sich Kudelski stärker dem nordamerikanischen Markt und vergrössere die Möglichkeiten, diesen weiter zu entwickeln.
Kudelski-Chef André Kudelski stellte in der Medienmitteilung vom Mittwoch weiter fest, dass das Unternehmen vornehmlich ausserhalb Europas wachse. Es gelte daher die Unternehmensorganisation dem neuen Marktmodell anzupassen.
Ausserdem können mit dem weiteren Unternehmenssitz laut Medienmitteilung die Auswirkungen des starken Frankens gemildert werden. Ab dem Geschäftsjahr 2017 will das Technologieunternehmen die Berichtswährung auf US-Dollar ändern.
Bisher war das waadtländische Cheseaux der Hauptsitz von Kudelski. Als Folge der Schaffung eines zweiten Hauptsitzes in den USA werden einige Angestellte ihren Arbeitsplatz nach Phoenix im Bundesstaat Arizona transferieren müssen, wie das Unternehmen schreibt. Die ersten Verlagerungen, insbesondere bei den Rechts- und Finanzabteilungen, seien bereits für diesen Sommer geplant.
Kudelski beschäftigt in 32 Ländern etwa 3500 Personen. Anfang Mai hatte Kudelski den amerikanischen Sicherheitsspezialisten Milestone Systems gekauft.
Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Kudelski den Umsatz trotz des Frankenschocks gesteigert und dabei einen Gewinnsprung gemacht. Der Umsatz kletterte um gut 7 Prozent auf rund 951 Millionen Franken. Ohne Währungseffekte wäre Kudelski um 11 Prozent gewachsen.
Der Betriebsgewinn (EBIT) legte gar um ein Drittel auf gut 81 Millionen Franken zu. Unter dem Strich schoss der Reingewinn beinahe um die Hälfte auf über 49 Millionen Franken nach oben. (sda)