Für Aargauer Regierungsrat ist Jobabbau bei GE mehr als ein Gerücht

Für Aargauer Regierungsrat ist Jobabbau bei GE mehr als ein Gerücht

25.10.2017, 11:52

Der Aargauer Volkswirtschaftsdirektor nährt Sorgen, wonach der Industrieriese GE an seinen Schweizer Standorten einen weiteren Jobabbau plant. Urs Hoffmann bezeichnete es in einem Interview als «blauäugig, einen möglichen Stellenabbau als reines Gerücht abzutun».

Der Regierungsrat sei regelmässig in Kontakt mit GE, sagte Hoffmann gegenüber der «Aargauer Zeitung» (AZ) am Mittwoch. «Unabhängig vom Artikel in der AZ fand auch gestern ein Gespräch statt. Aber auch gegenüber uns bestätigt das Unternehmen weder den Stellenabbau noch die Zahl der gefährdeten Jobs».

Die AZ hatte am Dienstag unter Berufung auf interne Unternehmensquellen berichtet, dass GE in der Schweiz nochmals 1300 der bestehenden 4500 Stellen abbauen will. Betroffen seien die Standorte Baden, Birr und Oberentfelden im Kanton Aargau. Im Juni hatte GE bereits den Abbau von rund 900 Stellen an den früheren Alstom-Standorten kommuniziert.

«Ich bin nicht einmal sicher, ob die Verantwortlichen bei GE schon wissen, wie viele Jobs wo abgebaut werden sollen», sagte Hoffmann weiter. Wenn es zu Entlassungen komme, erwarte die Regierung allerdings einen grosszügigen Sozialplan.

GE-Chef John Flannery hatte vergangene Woche bei einem Gespräch mit Analysten die vorgelegten Quartalszahlen als «fürchterlich» und «inakzeptabel» bezeichnet. Er werde Unternehmensteile im Wert von mehr als 20 Milliarden Dollar abstossen. Dadurch werde GE in den kommenden Monaten «ein einfacheres, fokussierteres Portfolio» erhalten.

Probleme hat der Industrieriese insbesondere im Öl- und Gasgeschäft. Mit dem Bau von Kraftwerken und Ausrüstung in diesem Bereich verdiente GE von Juli bis September 51 Prozent weniger als im Vorjahr. Ein wichtiger Teil dieses Geschäfts ist in der Schweiz angesiedelt. 2015 hatte GE hier die Energiesparte vom französischen Alstom-Konzern übernommen.

Die Standorte der Sparte zählen mit ihren 4500 Angestellten zu den grössten Industriearbeitgebern des Landes. Für den GE-Konzern mit seinen weltweit 300'000 Angestellten ist die Schweiz dagegen ein kleiner Standort. (sda)

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