Carlo Chatrian bleibt dem Festival del film von Locarno mindestens bis 2020 als künstlerischer Leiter erhalten. Das sagte Festivaldirektor Marco Solari am Mittwoch in Bern bei der Vorstellung des Programms. Das Festival zeigt vom 3. bis 13. August mehr als 250 Filme.
Davon laufen 17 im internationalen Wettbewerb, alles Weltpremieren. Während anderswo Regisseurinnen notorisch unterrepräsentiert sind, wurden 8 der Filme im Hauptwettbewerb von Frauen inszeniert.
Zwei Filme im Concorso internazionale stammen von Schweizern: «La idea de un lago» von Milagros Mumenthaler, die in Locarno 2011 mit «Abrir puertas y ventanas» den Pardo d'oro gewonnen hat, sowie «Marija» von Michael Koch. Sie treten gegen internationale Konkurrenz an wie João Pedro Rodrigues' «O Ornitologo» aus Portugal oder «Mister Universo» der Österreicher Tizza Covi und Rainer Frimmel.
Die diesjährige 69. Ausgabe des Festivals sei eine der Entdeckungen, sagte Chatrian vor den Medien. Grosse Namen sind dieses Jahr hauptsächlich im Programm der Piazza Grande zu finden: Der Brite Ken Loach beispielsweise präsentiert persönlich seinen mit der Goldenen Palme von Cannes prämierten Film «I, Daniel Blake».
Jason Bourne auf der Piazza
Bill Pullman holt am Eröffnungsabend auf der Piazza seinen Excellence Award Moët & Chandon ab, bevor Colm McCarthys «The Girl with all the Gifts» gezeigt wird. Regisseur McCarthy sei zwar noch relativ unbekannt, so Chatrian, aber der Film werde zweifellos zu reden geben. Mit «Jason Bourne» von Paul Greengrass gibt es am dritten Abend einen veritablen Blockbuster auf der Piazza.
Zu den prominenten Gästen dieses Jahr zählen unter anderen Isabelle Huppert und Bulle Ogier, die Luc Bondys «Les Fausses Confidences» ausserhalb des Wettbewerbs präsentieren sowie die deutsche Schauspielerin und Regisseurin Maria Schrader und ihre Kollegin Barbara Sukowa, die den Piazza-Film «Vor der Morgenröte - Stefan Zweig in Amerika» begleiten. (sda)