Angesichts der Protestwelle im Iran hat der britische Aussenminister Boris Johnson zu einer ernsthaften Debatte über die «legitimen und wichtigen Belange» der Demonstranten aufgerufen. Grossbritannien hoffe, dass die iranischen Behörden eine solche Debatte zuliessen.
«Die Menschen sollten die Möglichkeit zur freien Meinungsäusserung haben und auf legale Weise friedlich demonstrieren dürfen», sagte Johnson am Montag auf Facebook. Grossbritannien bedauere die Todesfälle bei den Protesten und rufe alle Parteien zum Gewaltverzicht auf.
Bei einer Welle politischer Proteste im Iran sind mehr als ein Dutzend Menschen umgekommen, darunter auch ein Polizist. Die Kundgebungen hatten am Donnerstag begonnen. Sie richteten sich zunächst gegen die Wirtschafts- und Aussenpolitik der Regierung, wurden aber zunehmend systemkritisch.
Am Samstag griffen die Proteste auch auf die Hauptstadt Teheran über. In sozialen Netzwerken wird behauptet, dass die Polizei in Dutzenden Städten mit Gewalt gegen die Demonstranten vorgehe. Präsident Hassan Ruhani räumte ein, dass die Regierung die Lage nicht mehr völlig kontrolliere. (sda/dpa)