Merkel ruft zum Kampf um jede Stimme auf: «Ran an den Speck»

Merkel ruft zum Kampf um jede Stimme auf: «Ran an den Speck»

23.09.2017, 15:04

Am letzten Tag vor der Bundestagswahl hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Kampf um jede Stimme aufgerufen. «Ran an den Speck. Jede Stimme ist wichtig», sagte sie am Samstagmorgen bei einem Termin mit Wahlkampfhelfern ihrer Partei in Berlin.

Es gebe noch viele unentschlossene Wähler, um die man kämpfen müsse, sagte Merkel. Diese sollten vor allem mit dem Bekenntnis der Union zu einer stärkeren Familienförderung, dem Verzicht auf Steuererhöhungen und der Entlastungen für kleine und mittlere Einkommen werben.

Die Union sei zudem «Motor» für mehr innere Sicherheit in Deutschland. Ausdrücklich lobte die Kanzlerin die Rolle Europas und der EU als Stabilitätsfaktor in einer «unruhigen Welt». «Dafür zu arbeiten lohnt sich allemal», sagte sie.

Mit Blick auf den Atomstreit mit Nordkorea warnte Merkel erneut vor einer militärischen Eskalation. «Wir setzen uns für eine friedliche, diplomatische Lösung ein. Jede Art von militärischer Lösung würde in ein grosses Unglück führen. Und Deutschland ist bereit, sich hier zu engagieren.»

Merkel verteilte Kaffee und Tee an die Helfer. Danach besuchte sie ihren Wahlkreis Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Auf der Insel Rügen wollte sie am Nachmittag das Erntedankfest in Lauterbach besuchen.

Schulz holt auf

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz warb zum Abschluss seines Wahlkampfs noch einmal für einen Regierungswechsel unter seiner Führung. «Wir kämpfen bis zur letzten Minute», sagte der 61-Jährige am Samstag bei einer Kundgebung in Aachen. «Ich glaube, ihr spürt das alle: Es geht um richtig viel.»

Es gelte, eine «Regierung der sozialen Kälte» und einen Erfolg der AfD zu verhindern. «Es droht zum ersten Mal seit 1945, dass im Bundestag wieder die Totengräber der Demokratie das Wort ergreifen», warnte er.

Im Endspurt des Wahlkampfs hat Schulz beim direkten Vergleich mit Kanzlerin Merkel aufgeholt. Das zeigt eine Umfrage des Instituts Emnid für die «Bild am Sonntag». Könnte der Bundeskanzler direkt ge wählt werden, würden sich aktuell nur noch 45 Prozent für Merkel entscheiden, Schulz käme auf 32 Prozent.

In den letzten vier Wochen hat sich der Abstand zwischen beiden damit von 29 auf 13 Punkte verkürzt. Vor vier Wochen hatte Merkel noch mit 51 zu 22 Prozent geführt. (sda/afp/reu/dpa)

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