Grossbritanniens Premierminister David Cameron lässt die islamistische Muslimbruderschaft in seinem Land von den Geheimdiensten durchleuchten. Die Untersuchung des Inlandsgeheimdienstes MI5 und des für Auslandsspionage zuständigen MI6 gelte «Philosophie und Aktivitäten» einer Muslimbruder-Gruppe in London, teilte Camerons Büro am Dienstag mit.
Mehrere ranghohe Muslimbrüder waren nach dem Sturz des ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi im vergangenen Jahr in die britische Hauptstadt geflohen. Die Untersuchung könnte zu einem Verbot der Organisation in Grossbritannien führen.
«Die Muslimbruderschaft hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, aber unser Verständnis der Organisation, ihrer Philosophie und Werte, hat damit nicht Schritt gehalten», heisst es in der Erklärung der Downing Street.
«Angesichts der nun geäusserten Sorgen über die Gruppe und ihre angeblichen Verbindungen zu gewalttätigem Extremismus ist es absolut richtig und vernünftig, dass wir einen besseren Eindruck bekommen, wofür die Bruderschaft steht.» Die Untersuchung leitet den Angaben zufolge der britische Botschafter in Saudi-Arabien, John Jenkins. (sda/afp)