Tourismus: Touristen gefährden in Luzern für ein Selfie den Verkehr

Tourismus: Touristen gefährden in Luzern für ein Selfie den Verkehr

21.07.2015, 10:08

Nicht immer verhalten sich die Touristen in der Zentralschweiz so, wie es die Einheimischen von ihnen erwarten. Einige gefährden Selfies knipsend den Verkehr, andere kochen im Hotelzimmer. Die Tourismusbranche wappnet sich.

So musste die Rigi Bahnen AG Massnahmen ergreifen, nachdem markant mehr asiatische Gruppentouristen den Berg besucht haben und sich in der Folge einige neue Probleme stellten.

Die Rigi Bahnen AG schickt nun häufiger Reinigungsteams in die Toiletten, zeigt auf Piktogrammen, wie man Sanitäranlagen korrekt benutzt und signalisierte den Weg zu den Toiletten auf Rigi Kulm neu. Weiter wurden auf den Tischen in Restaurants Informationen neu in chinesischer Sprache bereitgestellt, wie die Rigi Bahnen in einem Communiqué schreiben.

Patric Graber, Präsident vom Verband Luzern Hotels, findet es nicht nötig, spezielle Beschilderungen anzubringen. Er will auch keine Nation in der Öffentlichkeit anprangern. Er sagte aber, manchmal kämpfe die Hotellerie damit, wie die Zimmer hinterlassen würden.

Es gebe Gäste, die in den Zimmern ihre Mahlzeit kochten. Da müsse man die Gäste auf die Sicherheitsvorschriften aufmerksam machen und die Kochutensilien konfiszieren.

Gastfreundschaft pflegen

Für Luzern Tourismus sei es nicht das Ziel, den Gästen das richtige Benehmen beizubringen oder sie zu erziehen, betonte Sibylle Gerardi, Mediensprecherin von Luzern Tourismus auf Anfrage. Im Zentrum stehe die Gastfreundschaft.

Ganz unbekannt sind gewisse Probleme mit Touristen aber auch bei Luzern Tourismus nicht. Telefonieren, SMS-Schreiben und Selfie-Knipsen auf der Strasse oder gar beim Velo- und Autofahren sei allgemein verbreitet, sagte Gerardi.

All jene Touristen, die für ein Foto auf die Strasse treten oder die Strasse nicht bei den vorhanden Fussgängerstreifen überqueren, machen den Luzerner Verkehrsbetriebe (vbl) am meisten Probleme, wie Mediensprecher Christian Bertschi sagte.

Ein Vorfall endete gar tragisch: Als im März eine italienische Touristengruppe bei Rot einen Fussgängerstreifen überquerte und ein Bus eine Vollbremsung machen musste, verletzte sich ein älterer Buspassagier tödlich. (sda)

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