Bei der Attacke auf eine Polizeischule im Westen Pakistans sind über 40 Menschen getötet worden. Laut einem Arzt wurden in der Nacht zum Dienstag alleine in das örtliche Spital der Stadt Quetta 48 Leichen gebracht.
Laut dem Gesundheitsminister der Provinz Belutschistan wurden mindestens 106 Personen verletzt, nachdem fünf bis sechs unbekannte Angreifer die Schule gestürmt und um sich geschossen hatten. Zum Zeitpunkt des Angriffes waren rund 700 Kadetten auf dem Gelände.
Die Angreifer nahmen zahlreiche Kadetten der Polizeischule als Geiseln und verschanzten sich mit ihnen in dem Hauptgebäude, das in einem Aussenbezirk Quettas liegt. Über 200 Kadetten konnten sich kurze Zeit später in Sicherheit bringen. Sicherheitskräfte umstellten das Gelände und starteten schliesslich eine Aktion zur Befreiung der Geiseln. Erst nach fünf Stunden habe die Polizei die Lage unter Kontrolle bringen können.
Zu dem Angriff bekannte sich zunächst niemand. Die Polizeischule liegt etwa 20 Kilometer südlich von Quetta, der Hauptstadt der Unruheprovinz Belutschistan. Nach Angaben der Armee waren Soldaten im Einsatz, um die Angreifer zurückzudrängen.
Gewalt gegen Sicherheitskräfte
In der rohstoffreichen Provinz Baluchistan, die an den Iran und Afghanistan grenzt, sind radikale Islamistengruppen aktiv, die immer wieder blutige Anschläge auf die schiitische Minderheit verüben. Zudem kämpfen bewaffnete Separatisten mit Gewalt gegen die Sicherheitskräfte.
Im August waren bei einem Bombenattentat auf ein Spital in Quetta 73 Menschen getötet worden. In der Klinik hatten sich zum Zeitpunkt des Anschlags etwa 200 Menschen versammelt, viele davon Anwälte und Journalisten. Sie trauerten dort um den ermordeten Präsidenten des örtlichen Anwaltsvereins. Zu der Tat bekannten sich sowohl die pakistanische Taliban-Gruppierung Jamaat-ul-Ahrar als auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). (sda/afp/dpa/reu)