Burkina Faso: UNO-Generalsekretär empört über Geschehnisse in Burkina Faso

Burkina Faso: UNO-Generalsekretär empört über Geschehnisse in Burkina Faso

17.09.2015, 00:32

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die sofortige Freilassung der festgesetzten Regierung in Burkina Faso gefordert. Die Vereinten Nationen stünden fest hinter der Übergangsregierung, liess Ban über einen UNO-Sprecher verlauten.

Ban sei empört über Berichte, dass Präsident Michel Kafando, Regierungschef Isaac Zida und einige Minister während einer Kabinettssitzung von der Präsidentengarde festgenommen worden seien, sagte ein UNO-Sprecher am Mittwoch (Ortszeit) in New York. «Dieser Vorfall ist eine schwere Verletzung der Verfassung und der Übergangsstatuten von Burkina Faso.»

Der Sonderbeauftragte Mohamed Ibn Chambas sei derzeit in Ouagadougou und arbeite mit der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas und anderen internationalen Partnern zusammen, um den politischen Wandel in Burkina Faso zu unterstützen, teilte der UNO-Sprecher weiter mit.

Forderungen unklar

Wie der Präsident des Übergangsparlaments mitteilte, stürmte die Prätorianergarde des vor einem Jahr gestürzten Präsidenten Blaise Compaoré eine Kabinettssitzung im Präsidentschaftspalast und hielt Kafando und Zida danach als Geiseln. Über Forderungen der Geiselnehmer war bis zum späten Abend nichts bekannt.

Vor dem Präsidentschaftspalast versammelten sich am Abend hunderte Demonstranten und warfen der Präsidialgarde einen versuchten Militärputsch vor. Sie riefen «Nieder mit der RSP» und forderten die Freilassung der Geiseln.

Gegen 19.00 Uhr waren Schüsse zu hören. Ob mit scharfer Munition geschossen wurde und ob es Opfer gab, war nicht in Erfahrung zu bringen. Auch Frankreich rief die RSP auf, ihre Geiseln sofort wieder freizulassen. Paris sei besorgt über die Entwicklungen in Ouagadougou, teilte das Aussenamt mit.

Wahlen in drei Wochen

Compaoré war im vergangenen Oktober nach 27 Jahren an der Spitze des westafrikanischen Landes gestürzt worden: Unter dem Druck von Massenprotesten gegen eine Verfassungsänderung, mit der er sich eine weitere Amtszeit sichern wollte, musste er schliesslich zurücktreten.

Für den 11. Oktober sind Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Burkina Faso geplant, die eigentlich die Übergangsphase beenden sollten. Das Land gehört einem UNO-Entwicklungsindex zufolge zu den zehn ärmsten der Erde. (sda/dpa)

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