Der Brexit-Befürworter Boris Johnson wird neuer britischer Aussenminister. Das teilte das Büro von Premierministerin Theresa May am Mittwoch mit. Johnsons Einsatz galt als entscheidend für den Erfolg der Brexit-Kampagne.
Der ehemalige Londoner Bürgermeister selbst hatte sich überraschend nicht für den Posten des Regierungschefs beworben. Die ehemalige Innenministerin May steht nun seit Mittwochabend an der Spitze der britischen Regierung.
Allerdings dürfte Johnson vermutlich bei den Verhandlungen über das künftige Verhältnis Grossbritanniens mit der Europäischen Union nur eine geringe Rolle spielen. Es wird damit gerechnet, dass May einen neuen Ministerposten für diese Aufgabe schafft.
Der bisherige Aussenminister Philip Hammond hatte zuvor das Finanzressort von George Obsborne übernommen. Hammond will der heimischen Finanzbranche trotz des Brexit-Votums den Zugang zum EU-Binnenmarkt erhalten. Er befürchtet, dass andernfalls viele Finanzunternehmen von London in andere europäische Städte abwandern könnten.
Osborne war einer der engsten Vertrauten des am Mittwoch von David Cameron, der nach dem verlorenen Brexit-Referendum sein Premierministeramt niedergelegt hatte. Neue Innenministerin wird Amber Rudd. (sda/reu)