Bei Luftangriffen auf eine Schule in Syrien sind nach Informationen des UNO-Kinderhilfswerks Unicef am Mittwoch mindestens 22 Kinder getötet worden. Die Unicef bezeichnete den Angriff auf die Schule in der syrischen Provinz Idlib als «Tragödie».
In einer Erklärung des Unicef-Generaldirektor Anthony Lake hiess es: «Sollte der Angriff vorsätzlich ausgeführt worden sein, wäre er ein Kriegsverbrechen.»
Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte bereits am Mittwochnachmittag über den Angriff auf die Schule berichtet. Zunächst war jedoch unklar geblieben, wie viele Schüler getötet wurden.
Nach Darstellung der Menschenrechtsstelle hatten syrische oder russische Kampfflugzeuge mindestens sechs Luftangriffe auf das Dorf Hass geflogen, wo die Schule liegt.
Die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Die Luftwaffen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und seines Verbündeten Russland sind wiederholt beschuldigt worden, Zivilisten und zivile Einrichtungen in Syrien zu bombardieren.
Die Provinz Idlib wird von dem islamistischen Rebellenbündnis Dschaisch al-Fateh (Armee der Eroberung) kontrolliert. Ihm gehören unter anderem die Dschihadisten der Fateh-al-Scham-Front an, die bis zu ihrer selbst erklärten Abspaltung vom Terrornetzwerk Al-Kaida Al-Nusra-Front hiess. Nach Angaben der Beobachtungsstelle ist Idlib in den vergangenen Woche verstärkt bombardiert worden. (sda/afp)