Die EU-Finanzminister werden voraussichtlich am Dienstag in Brüssel eine schwarze Liste von rund 20 Steuersünder-Ländern beschliessen. Die Schweiz dürfte nicht auf der Liste stehen.
Der deutsche geschäftsführende Finanzminister Peter Altmaier sagte vor Beginn des Treffens: «Ich hoffe, heute ist ein guter Tag, weil wir uns hoffentlich verständigen werden, gegen Steuerhinterziehung- und Steuerbetrug vorzugehen.» Dies sei ein wichtig «im Hinblick auf die Erwartungen vieler Bürgerinnen und Bürger, die ihre Steuern bezahlen».
Die EU hatte an 92 Drittstaaten Schreiben wegen möglicher unfairer Steuerpraktiken verschickt. Staaten, die sich unkooperativ zeigen, sollen nun auf die schwarze Liste kommen, die veröffentlicht werden soll.
Jener Länder, die zugesagt haben, Änderungen an ihren Steuerpraktiken vorzunehmen, kommen auf eine im Fachjargon genannte «Watch-List», eine «Überwachungsliste». Diese wird von einigen auch «graue Liste» genannt. Dem Vernehmen nach dürfte die Schweiz auf keinem der beiden Liste stehen.
Die EU arbeitet schon seit April 2016 an der schwarzen Liste, nachdem über die «Panama Papers» weltweit verbreitete Praktiken zu Steuerflucht und -vermeidung enthüllt worden waren. (sda/apa/afp)