Der Anteil an europäischen Detailhändler unter den 250 umsatzstärksten der Welt ist geschrumpft. Dies gilt vor allem für Detailhändler aus Grossbritannien. Deutsche Unternehmen waren indes so gut wie seit 2010 nicht mehr. Migros und Coop bleiben in den Top 50.
Allerdings rutschten die beiden Schweizer Marktführer im vergangenen Geschäftsjahr in der Rangliste nach hinten ab, wie aus einer am Dienstag publizierten Studie des Beratungsunternehmens Deloitte hervorgeht. Die Migros musste mit einem Umsatzvolumen von 42.2 Milliarden US-Dollar einen Platz abgeben und liegt aktuell auf Platz 41. Coop ist von Rang 43 auf 45 zurück gefallen, mit einem Umsatz von 22.5 Milliarden US-Dollar.
Unter den Top 250 der Welt sind auch zwei weitere Schweizer Firmen. Dazu gehört die Compagnie Financière Richemont. Mit einem Detailhandelsumsatz von 6.8 Milliarden US-Dollar machte der Genfer Luxusgüter-Anbieter zwei Plätze gut und ist neu auf Platz 141 im Ranking.
Den grössten Sprung verzeichnete allerdings der Schweizer Reisedetailhändler Dufry. Dank Grossübernahmen steigerte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2016 seinen Umsatz auf 6.2 Milliarden US-Dollar. Damit verbesserte sich Dufry um rund 50 Plätze und reiht sich neu auf Platz 152 ein.
Mit Abstand der weltweit grösste Detailhändler bleibt der US-Konzern Wal-Mart mit einem Umsatz von 482.1 Milliarden US-Dollar, gefolgt von den ebenfalls aus Amerika stammenden Firmen Costco Wholesale Corporation und The Kroger ein.
Auf den Plätzen 4 bis 10 reihen sich die deutsche Schwarz-Gruppe, zu welcher Lidl gehört, die amerikanischen Unternehmen Walgreens Boots Alliance und The Home Depot, der französische Carrefour, der deutsche Aldi, die englische Tesco sowie der amerikanische Online-Händler Amazon.
Anteil an europäischen Firmen schrumpft
Insgesamt erwirtschafteten die 250 weltweit umsatzstärksten Detailhändler im Geschäftsjahr 2015 rund 4.3 Billionen US-Dollar. Sie erzielten damit ein Wachstum von 5.2 Prozent im Vergleich zu 4.3 Prozent im Vorjahr. Bei mehr als drei Viertel der 250 grössten Detailhändler stieg der Umsatz.
Das Wachstum der europäischen Firmen entwickelte sich dabei erneut unterdurchschnittlich. Der Anteil der europäischen Firmen in den Top 250 ist von 93 auf 85 geschrumpft. Mit aktuell nur noch 34 Prozent rutscht die Gruppe hinter Nordamerika, welche mit 35 Prozent neu den grössten Anteil der Top 250 ausmachen. Das Umsatzwachstum der Gruppe Nordamerika betrug 5.2 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte sich allerdings das Umsatzwachstum der europäischen Unternehmen von 2.1 auf 3.7 Prozent. Der Anstieg ist insbesondere auf deutsche Detailhändler zurückzuführen, welche das beste Resultat seit 2010 auswiesen. Wogegen die Umsätze der Händler aus Grossbritannien das zweite Jahr in Folge gesunken sind.
Am stärksten zulegen konnten die Regionen Afrika/Mittlerer Osten mit einem Umsatzplus von rund 19 Prozent und Lateinamerika mit rund 11 Prozent. Das Umsatzwachstum der Gruppe Nordamerika betrug 5.2 Prozent. (sda)