Gegen zwei Jugendliche aus Winterthur, die sich in Syrien dem IS angeschlossen hatten und in die Schweiz zurückgekehrt sind, ist ein Strafverfahren eröffnet worden. Sie befinden sich bis auf weiteres in Gewahrsam der Winterthurer Jugendanwaltschaft.
Die beiden sind 16 und 17 Jahre alt. Im Dezember 2014 sollen sie die Schweiz verlassen haben. Sie werden verdächtigt, sich nach Syrien begeben und die Gruppierung Islamischer Staat unterstützt zu haben, wie die Jugendanwaltschaft am Mittwoch mitteilte. Sie seien inzwischen wieder in die Schweiz zurückgekehrt und seien in guter gesundheitlicher Verfassung.
Die Jugendanwaltschaft Winterthur führt ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Wiederhandlung gegen das Bundesgesetz über das Verbot der Gruppierung Al-Kaida und Islamischer Staat sowie verwandter Organisationen. Zudem wird wegen des Verdachts der Unterstützung einer kriminellen Organisation ermittelt.
Die Ermittlungen und Abklärungen erfolgen in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei Zürich und dem Bundesamt für Polizei (fedpol). Das Jugendstrafverfahren sei nicht öffentlich und es gelte die Unschuldsvermutung, schreibt die Jugendanwaltschaft.
Mehrere Winterthur Jugendliche nach Syrien gereist
Winterthur ist immer wieder in die Schlagzeilen geraten, weil schon mehrere junge Menschen aus der Stadt nach Syrien gereist sind und sich dem IS angeschlossen haben. Sie alle sollen zuvor in der An'Nur Moschee im Stadtteil Hegi verkehrt haben.
Stadtpräsident Michael Künzle hatte Anfang Dezember die Vertreter aller Winterthurer Moscheegemeinden zu einer Aussprache ins Stadthaus eingeladen. «Wir wollen unseren Anteil leisten, um zu verhindern, dass weitere Jugendliche in den Dschihad reisen», hatte Künzle gesagt. (sda)